FERNSCHREIBER

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Dies ist die inoffizielle Präsenz von www.fernschreiber.com. Eine Sammlung von gefundenen Notizen, verirrten Stimmen und analogen Artefakten. Wer liest, wird Teil der Übertragung.

Blog

Texte

als ich mich umschaute entdecke ich den charme,

Inhalt

wer sucht hier die hölle?

wer sucht sie woanders? <! —more—>

der wind weht nicht weniger, seid die dämmerung gekommen ist.

hatte ich was vergessen?

ich musste lange geschlafen haben.

als ich mich umschaute entdecke ich den charme,

den charme einer unbenutzten rasierklinge.

als die tür sich öffnete trat ich ein, es roch nach flüssigkeiten, körperflüssigkeiten mit ausdruckslosem gesicht saß er von seinem anblick sicherlich genug angeregt auf einem ledersofa und onanierte still vor sich her, es war nicht schlimm, es war nur so ungewohnt, er sah etwas traurig<! —more—> dabei aus, aber das kann auch nur mein eindruck gewesen sein, viele berührungsversuche liegen in der schwebe, viele blicke bleiben im leeren stehen, der raum ist mit sich mehr oder weniger bewegenden körpern ausgefüllt, mehr oder weniger bekleidet, aber das kann auch nur mein eindruck sein, im grunde ist das ganze alles nur mein eindruck, ich mache keinen punkt, weil es hier scheinbar auch keinen punkt mehr geben soll, die schranken, die barieren, der brennende wunsch sie zu verlieren, sie zu vernichten, scheint in uns allen immer stärker und stärker zu brennen, wärend jemand auf einer schaukel über die köpfe hinweg schwebt, genauso still, die brustwarzen durchbohrt, der rücken tätowiert, ein skorpion, einen drachen hätte ich besser gefunden, wäre klarer gewesen, mehr dem entsprochen was gesehen werden will, so denke ich, wärend der kleine hintern in riemen eingeschnürt zu einem beat leicht vibriert, die sprache wirkt zu blumig, das verlangen nach blumiger sprache stürzt zusammen, es bleibt die ausdünstung von körpern und das anhaltende gefühl durch den boden zu stürzen, ein gummiebärchen nach dem anderen stopfe ich in meinen mund, hardcore pornos, transsexuelle, eine weiß gekachelte, voll gespritze männertoilette, kurz hatte ich das vertraute gefühl in einer badeanstalt zu stehen, neben mir der mann hatte bis auf einen lendenlederriemen nichts an, er pisste durch einen metallring, sein schwanz steckte in einem metallring, das wäre untypisch in einer badeanstallt, es ist ok, ich betrachte die dinge halt mit unzeitgemäßen augen, auf der einen seite ersehne ich den fall auf der anderen halte ich mich an meiner gummibärchen tüte fest, irgendwann war die jedoch leer, der sturz konnte beginnen, es war nicht so schlimm, eine unterhaltung, eine sanfte umarmung, kurze berührung von zwei oberlippen, kein hardcore, sehnüchte, nichts weiter, kleine jungs, ein paar böse mädchen, ein paar böse jungs, ein paar mädchen, eine bar und man tuschelte, etwas bissig, schaute sich dabei in die augen, es war kurz wie in der 12 klasse auf dem gymnasium, im grunde mochten wir uns irgendwie, auch wenn wir das nicht immer zu zeigen wussten, gefühle haben und gefühle zeigen sollen ja zwei paar schuhe sein, ich denke an joy devision und an die sehnsucht die immer wieder zu brennen beginnt wenn ich gewisse dinge sehe, gewisse dinge höre, mögen diese neubauten doch endlich, endlich einstürzen.

Berlin 18. 01. 08

||| Ichspiele Stoffsammlung

Gerald Moll spielt Artur Rainer Burkard oder wie ist es wenn man sich beim Lügen zu sieht? <! —more—>

Stück für eine Person und mehrer nicht vorhandenen Personen.

Theaterstück für eine Person, vorzugsweise ein Mann. Er trägt eine dunkelblaue Hose, weißes Hemd und schwarze Schuhe, das Hemd ist nicht ganz zu geknöpft. Er steht am linken Rand der Bühne, eine Hand in der Hosentasche, erst im Schatten, dann- nach ungefähr einer Minute, nachdem der Mann, sein Name ist Martin- das wird im Laufe des Stückes noch erwähnt- „Hallo ich stehe hier“ gesagt hat. Er winkt mit seiner freien Hand.

Nun steht er im Scheinwerferlicht, hält inne, schaut sich Publikum um, lässt sich dabei Zeit, dann holt er tief Luft, er sieht aus, als wolle er etwas sagen, bläst die Luft dann jedoch einfach durch eine Schnute ohne ein Wort dabei zu formulieren- schüttelt den Kopf, winkt ab.

Der Scheinwerfer wandert nach rechts, dann in die Mitte der Bühne, als suche jemand nach weiteren Personen, bleibt dort für einen Moment verharren, dann wandert der Scheinwerfer wieder zu Martin. Bleibt schließlich auf ihm stehen. Abermals holt er tief Luft, hält sie für einen Moment an beginnt dann zu sprechen, schüttelt währenddessen den Kopf.

„Ja ich bin immer noch hier wie sie sehen. Wir kennen uns nicht- das heißt Sie kennen mich nicht und ich kenne sie nicht- warten sie kurz ich will ihnen sagen wie man mich hier nennt- das heißt nicht das ich immer so heiße- nur hier jetzt. Ich habe den Auftrag so zu heißen, wenn sie wollen können sie das so sehen. “ (Er kramt mit einer Hand in seine Hosentasche herum und zieht einen zerknüllt Zettel hervor. ) „So hier steht Martin, also heiße ich Martin, betrachten sie mich als Martin für diesen Abend. Wäre ich eine Frau, dann könnten sie mich Martina nennen. “ (er spricht lach rechts hinter den Vorhang) „könnte ich bitte zwei Orangen bekommen. “ (es werden ihm zwei Orangen gereicht, er steckt sich die Orangen unter sein Hemd) „Dann würde ich ungefähr so aussehen, als Martina meine ich. Nein- ist das albern? Ja das ist albern. Irgendwie werden wir den Abend hinter uns bringen! Mit nicht zu viel Slapstick am Besten. “ (Er entfernt die Orangen und wirft sie in die Richtung aus der er sie bekommen hat. ) „Ich habe den Auftrag ihnen heute Abend etwas zu sagen, denjenigen der mich beauftragt hat kenne sie genauso wenig wie mich, und dich kenne wiederum ihn, den Auftraggeber nicht. Ist das kompliziert? Ich habe den Auftrag ihnen etwas zu agen, ich habe den Text einstudiert, ich darf ihn nicht vorlesen, eigentlich darf ich das gar nicht. Qatch wenn das ab und zu so aussieht.

„Franz passt auf Baldur auf“

„Hier haben wir A dort haben wir B“

„Ich wurde aufgefordert darüber zu sprechen, wie es ist einen Anderen zu spielen. Der Autor verlangt ich solle darüber sprechen wie es ist die Stimme eines Anderen zu leihen. “

„Ich kenne Sie nicht, sie kennen mich nicht. Und denjenigen der das ganze geschrieben hat kennen sie und ich nicht. Ich wurde beauftragt einen Text zu lernen und jemand zu spielen. Leider steh ich hier alleine, würde mich freuen es gäbe noch andere aber dem ist nicht so. Aber wie sie sehen stehe ich alleine hier. “

„Es klingt paradox, ist auch so. Über jemanden zu sprechen den man spielt. Das Bewusstsein Teilen, die eine Seite schaut auf die Andere und die Andere überwacht den Vorgang. Ein scharfer Skalpellschnitt durch das Bewusstsein. Wie beunruhigend. “

„Sie sind das Publikum, du bist das Publikum, in dieser gegenseitigen Übereinkunft befinden, steht nicht zur Debatte daran zu zweifeln sich gegenseitig unbekannt zu bleiben. Ich mir selbst, mich über diese Person, sie zu dieser Person und erst recht zu mir. “

„Es ist mein Beruf andere zu sein die ich vielleicht nicht bin. Einen Koch, Killer, Held. “

„Erfundene Geschichten, aber auch wenn ich ehrlich bin erscheinen mir meine tatsächlich erlebten Momente derweil erfunden, was das ist? Es verunsichert zu tiefst. “

„Ich muss das nicht weiterführen, sie verstehen den Sachverhalt. Ich bekam keine weiteren Erklärungen sollte einfach diese Person spielen, Moment! wo stehen seine charakterlichen Merkmale- niedergeschlagen, verwirrt, stotternd. Wer will so sein? Ich nicht! Aber ebenfalls paradox, stände jemand hier und könnte diese Merkmale spielen ist doch klar, liegt auf der Hand, niemals wäre er so, jeder wüsste sofort. “

„Beim besten willen, keine Anweisungen, ich soll improvisieren. Aber wen? Was? Wieso, wie kann man eine Person improvisieren? Was mach ich hier? Erscheint mir improvisiert! “

„Die eine oder Andere Person. Was oder wie sie zueinander stehen, nicht bekannt. Einzige Tatsache, sie stehen in einem mir unbekannten Verhältnis. Des Autors vielleicht auch. Er schreibt von A, Person A- B, Person B. Was nicht wichtig ist, der- die Namen erscheinen unwichtig. “

„In was hineinversetzen? Wenn keine Form existiert in was um Gotteswillen sollte ich mich hineinversetzen? “

„Einen Absatz mit zwanzig Zeilen improvisieren, diese leere einfach überspielen…“

„Wenn es nach Ihm ging sollte ich jetzt einen eifersüchtigen Vollidioten spielen, der zwei Kinder hat, bezauberndes Mädchen mit 12 ebenso bezaubernder Jung 15. und ein „Creative Direktor“ in einer angesehnen Werbeagentur ist, aber wenn gleich er sicher ne Menge zu sagen hätte; Brechreiz nichts als Brechreiz erzeugt. Betrug, Leidenschaft Verzweiflung aufgrund Sprachlosigkeit, immer das Selbe, wie dumm. Nein ich weigere mich einfach, er kann jetzt nichts dagegen tun, ich spiele einen Anderen, einen Anderen wen auch immer aber nicht den. Da werden üble Säfte in meine Mund gepumpt. “

„An diesem Tag, ein Sommertag, ich stand direkt am Fenster und überlegt, dass ich mal wieder an diesen Ort fahren sollte. Aber ich tat es nicht. Stattdessen blieb ich Zuhause. Aber das ist nicht die Geschichte über die ich sprechen wollte.

Würde ich dieser Anweisung glauben schenken würde das bedeuten, dass ich ihr entspreche. Identisch werden würde. Aber was rede ich da überhaupt? Wem entsprechen? Nein- sicher muss ich das irgendwie anders, besser formulieren. Einfach gerade heraus soll angeblich immer das Beste sein. Ein gewissenhafter Mann gab mir diesen Text, nicht Kommentarlos drückte er ihn mir in die Hand. Lerne ihn auswendig und trage ihn dann vor einem Publikum vor! Sagte er unmissverständlich. Damit verdienst Du doch dein Brot oder? Ich nickte bedächtig den Kopf, ließ das Kinn gesenkt. Ich verdiene mein Brot indem ich meine Stimme dem Hirn eines Anderen zur Verfügung stelle bis sie kein Wort mehr selbst zu sagen hat. Ich nahm diesen Auftrag natürlich einfach an und verschwendete keinen weiteren Gedanken mehr daran. Einige Tage später, es waren nicht sehr viele Tage verstrichen, vielleicht vier oder fünf, schaute ich mir diese Geschichte an. Die Bühne stand bereit und die Vorbereitungen liefen in Hochtouren. Nein! Nicht diese Geschichte! Dachte ich für mich, nein sagte ich still gegen die Küchenwand. Oder war es das Fensterglas? Was weiß ich wie oft? Wen interessiert das schon? Aber setzt man einer Gruppe von Menschen immer wieder dasselbe auf, immer wieder dann wird es irgendwann auch gefressen. „

„…du wirst es nicht glauben mein Schatz! Aber Herr Burkard hat es tatsächlich geschafft gestrichene drei Monate unbemerkt Auftragsbestätigungen in der Schublade verschwinden zu lassen und unter der Angabe einer falschen Bankverbindung tatsächlich einen Geldbetrag von mehreren Tausend…dabei noch die Frau betrogen. “

„zwei junge Leute machen Urlaub in einem zweistöckigen Einfamilien Haus in dem ein etwas älteres Pärchen lebt. Das Pärchen hegte keinerlei Einwände gegen den Besuch. Um etwas präziser zu werden, der Besuch bestand aus einer Frau 23 Jahre Kunststudentin, lange rötliche Haare hellgraue Augen, einige Sommersprossen, sehr weibliche Figur, der Mann dunkelhaarig etwas älter. Die Idee dort Urlaub zu machen kam von Seiten des Mannes. Sein Plan bestand darin das Herz der rothaarigen auf diese Art und Weise doch noch für sich gewinnen zu können bis dahin war er lediglich für sie ein recht willkommener Zeitvertreib gewesen. Wohingegen sein Herz voll und ganz für die Angebetet zu schlagen schien. Poch poch! Kurz einige Worte zum Hausherr. Der Hausherr ein Maler Mitte vierzig, seine Gemahlin im selben Alter und recht üppig, eines Tages schlug der Hausherr seiner Gemahlin ein kleines Geschäft vor, sie bleiben verheirate, für immer wenn sie es wünscht- jedoch könne er wie es ihm beliebt Damenbesuch aus der Stadt empfangen, junge Mädchen die ihn besuch würden um seine Kunst zu bewundern versteht sich. Während seine Gemahlin verhärmt und verkrampft auf ihrer Yogadeckchen Atemübungen macht und in bestimmten Abständen eine künstliche Hyperventilierung herbeiführt.

Es kommt zu einem „Show down“ zwischen den zwei jungen Besuchern, die alten waren ausgeflogen und beide waren allein im Haus. Der Mann machte einen Fehler und ungeachtet allem Offensichtlichen gestand er ihr seine unbändig beständige Liebe worauf sie etwas lächelnd selbiges natürlich nicht erwiderte. Er wollte sie loswerden und gleichzeitig sich sexuell in ihr begrabe. Aber wie sieht das Resultat von einem derartig gestrickten Dilemma aus? Zwei Menschen die in versetzte Richtungen ein Treppenhaus hoch und runter rannten. Verschmäht und trotzig, immer wieder hoch und runter, aneinander vorbei, sich höchstens streifend, auf halber Höhe vielleicht. Sich abwechselnd die Ohren zuhalten während der Andere schreit. “

„Ich sollte Besuch bekommen. In ungefähr einer Stunde wird er vor der Tür stehen, zurechtgemacht und mit mindestens einer Flasche Wein unterm Arm. Bis dahin noch etwas Aufräumen. Herumliegende Schmutzwäsche, Tassen abspülen. Usw. Dann noch etwas die Garderobe in Ordnung bringen, einige herumliegende Ärmel aufhängen, Kleiderbügel zur Verfügung stellen. Ich war gerade dabei einen Mantel und ein paar Handschuhe weg zu räumen als mir ein kleiner sich windender Mehlwurm, der neben einem Handschuh lag auffiel. Rätselhaft was ein Mehlwurm in einer Garderobe zu suchen hatte. Ich holte die Schaufel und den Besen um ihn weg zu fegen. Als ich zurückkam lagen zwei Mehlwürmer an der Stelle, einer schein dazu gekommen zu sein oder aber ich hatte ihn eben einfach noch nicht gesehen weil er vielleicht hinter dem anderen versteckt lag und sich windet. Nun gut dann werde ich eben zwei Mehlwürmer jetzt in meine Schaufel fegen, kein Problem. Ich fegte die Würmer weg ging in die Küche und als ich zurück kam lagen an derselben Stelle drei Mehlwürmer, langsam erschien mir dieser Sachverhalt unwirklich. Ich überlegte aus welcher Richtung, woher diese Würmer stammen könnten. Mein blauer Marinemantel hing direkt über den Würmern. Dann plumpste ein weiterer hinzu. Ich riss den Mantel von der Stange und aber hunderte von Würmern rieselten auf den Holzboden, während ich den Mantel mit zitternder Hand aufknöpfte rief ich nach Gregor. Er kam mit dem Satz in die Garderobe; „Hast Du gesehen wie viel Mehlwürmer du in der Küche hat’s? “ „Nein. ! “ Der Mantel war gefüttert mit sich windende Mehlwürmern, ein Ekelhafter Anblick, wie lauter kleine durchsichtige Röhrchen die im Stoff drin steckten und den gesamten Mantel von innen bedeckten, man konnte sie einfach abstreifen worauf sie windend zu Boden gingen. „“Das ist ja Ekelhaft“ Gregor ging zurück in die Küche, „Ich mach die Nachrichten an vielleicht finden wir etwas heraus! “. „Was sollen wir da herausfinden Gregor! “ In 50 Minuten wird unser Besuch fein zurechtgemacht vor unserer Haustür stehen. Ich holte aus der Küche einen blauen Müllsack und stopfte den Mantel hinein danach steckte ich den Stecker vom Staubsauger in die Steckdose und begann damit alle Würmer aufzusaugen. Aus der Küche hörte ich Gregor, „der ganze Kühlschrank ist voll davon. “ Oh Gott der Kuchen, ich ließ den Staubsauger los und rannte ich die Küche, misstrauisch begutachtet ich den frisch gebackenen Apfelkuchen. „Was meinst Du Gregor? “ „Ich hab keine Ahnung! “ Innerhalb Kürztester Zeit hatten wir alles was mit irgendwelchen Mehlwürmern in Verbindung stand samt Würmern entweder aufgesaugt oder in den blauen Sack geworfen…“

„Was ist mit der seelischen Gleichberechtigung? “

„Was ist mit der Vita als Arbeitgeber? “

„Was ist mit dem Hunger nach Anerkennung? “

„Was ist mit der Beobachtung des allgemeinen Niederganges? “

„In dem Stück geht es um einen Schauspieler, der sich weigert seine Rolle zu spielen, stattdessen Geschichten erfindet. “

„Dann entschied ich mich in die Gefangenschaft meiner Obsession zu begeben“

„Was ist mit dem Überangebot von Witzen“

„Keiner würde auf die Idee kommen sich sorgen um seine Vita zu machen, wenn er nicht direkt oder indirekt dran erinnert werden würde. “

„Auf dem Nachhauseweg fühlte Gerald Moll einen feinen Stich im rechten Oberschenkel es regnet und ein unappetitlicher Januartag drängte die Menschen Schutz suchend unter Dächer und in die Häuser. Gerald wollte gerade eine Straße überqueren als er diesen Stich in seinem Oberschenkel zu spüren bekam. Gleichzeitig fühlte er wie sich halbes duzend kräftige Spitzen von Chitinbeinchen in seine Haut zu bohren schienen. Der einzelne sich von den Anderen Stichen abhebende Stich resultierte aus einem konkreten Einstich der in seiner tiefe die der Beine deshalb übertraf da dieser dazu diente Blut aus seinem Körper zu saugen. Er schaut an seinem Bein hinunter und da sah er dieses schwarz schimmernde Insekt welches sich an sein Beim geklammert hatte und gemächlich damit begann Blut aus seinem Körper zu saugen, seinem ersten Impuls es einfach in die nächst Beste Pfütze zu streifen konnte er kaum widerstehen. Aber Egal wie widerlich dieses Gefühl oder auch dieser Anblick für ihn war, verbreitete diese Kreatur dennoch ein wohliges Gefühl in seinem Körper und er wusste auf eine unbeschreibliche Art und weise, dass dieses Wesen ihm noch etwas wichtiges Mitzuteilen hatte, Zuhause wenn sie alleine waren und es genügend Blut aus ihm heraus gesaugt hatte würde er es sanft auf den Tisch legen und seiner Geschichte andächtig lauschen.

„Was gesagt wird, der ultimative Film. “

„Im Mittelpunkt des Filmes geht es um einen Film, es wird über ihn gesprochen, diskutiert, es finden Rezensionen statt. Man erfährt über den Inhalt lediglich indirekt, über Unterhaltung im Hintergrund ablaufende Spots, Trailer usw. Preisverleihungen. Kurz es geschieht viel drum herum wobei die Sache selbst außen vor bleibt. Der Film schein mehr und mehr ein großer Erfolg zu werden, der Erfolg selbst rückt näher und näher wobei der Film weiter und weiter entfernt rückt. Ebenso wird der Film mehr und mehr zum Gesprächstoff, er selbst verschwindet mehr aus dem Blickfeld. Das darüber sprechen ersetzt annährend vollständig die Sache selbst! “

„Ein Hausmeister; beginnt am späten Freitagnachmittag in einem Lüftungsschacht eine bestimmten Fehler zu reparieren. Vergisst mehr und mehr die Zeit, die Mitarbeiter des Bürokomplexes verlassen nach das Haus, irgendwann bemerkt der Hausmeister wie spät es geworden ist und das es bereits dunkel wurde, er gerät in immer größere Schwierigkeiten, um so eifriger er versucht sein Problem zu lösen desto schwieriger gestalten sich die Dinge in die er gerät. Mittlerweile ist es Nacht geworden und er hat sich in seine Probleme festgebissen. Die nächsten Stunden werden für den Hausmeister seine größte Herausforderung seines bisherigen Lebens. “

„ Der Entkalker oder das Spühlsteindiffernzial, in dem Foyer eines leeren Bürohauses inmitten einer Großstadt. Zwei Personen in einem blauen Overall, beide stehen im Schatten, man weiß nicht was passieren wird bzw. was bereits passiert ist. Beide verschwinden in einem Fahrstuhl. Es haben Merkwürde Gespräche stattgefunden. Ein Tag in einem Bürohaus, keiner weiß was in ihm tatsächlich geschieht, man bekommt Satzfetzen mit, sieht Situationen aus dem Blickwinkel eines Staubsaugers, einer Putzfrau und einem Kaffeeautomat, niemals aus dem Blickwinkel eines Wissenden. Man erfährt nicht was genau verwaltet wird, mein bleibt ahnungslos inmitten einer unübertrefflichen Geschäftigkeit. “

„Das Treppenhaus zog sich wie eine in die breite gezogene Schnecke vom Keller über das Erdgeschoss bis in das erste Obergeschoss. Es geschah nun folgendes; stand der Mann, sein Name ist Frank am Absatz des obersten Stockwerks und die Frau, ihr Name ist Silvia, am Absatz des untersten Kellerstockwerkes stürzten sich beide Treppe nach oben, bzw. nach unten. Zeternd und schreiend schritten sie an einander vorbei. Bewusst unbemerkt, keine wollte dem anderen zeigen, dass er von ihm nur die kleinste Notiz nehmen würde. Sylvia vermiet es soweit es ging Frank zu berühren, Frank vermiet es so gut er ging Sylvia zu berühren. War nun Sylvia am obersten Absatz des Treppenhauses angekommen und im Gegensatz dazu Frank am untersten Absatz des Treppenhauses angekommen verharrten beide für einen Moment und warteten solange bis sich ihr Atem wieder beruhigt hatte, das dauerte mal länger mal kürzer. Waren beide wieder soweit stürzte sich Sylvia die Treppen nach unten, schreiend und mit verschränkten Armen rannte sie die Treppen nach unten, vorbei an Frank der wiederum, schreiend und mit verschränkten Armen an Sylvia die Treppen nach oben rannte. Beide hüteten sich davor dem anderen einen Blick zu werfen welcher vom anderen hätte missverstanden können. Nein am Besten überhaupt keinen Blick zuwerfen. Man schrie und das war bereits genug, rannte aneinander vorbei auch das war bereits genug. “

durstig

„Ein Glas Wasser, jemand scheint durstig, sehr durstig- dieser Jemand ist niemand bestimmtes. Er ist irgendjemand mit oder ohne Namen.

Und dieser beliebige Mensch sieht ein Glas Wasser auf einem Tisch stehen, es handelt sich dabei um ein kaltes Glas mit kaltem Wasser-

kalt deshalb, weil das Glas beschlagen aussieht.

Die Hand greift danach und dieser Mensch möchte trinken, doch dann stellt dieser Jemand das Glas unverrichteter Dinge wieder auf den Tisch zurück. Verunsichert greift er abermals nach demselben Glas Wasser nur um beschämt fest zu stellen, dass er nichts mehr in seiner Hand hält- kein Glas, kein Wasser!

Nach einer ungewissen Zeit beginnt er über das Trinken von Wasser im Allgemeinen nachzudenken. Für was trinken wir? was ist mein persönliches Lieblingsgetränk? was trinke ich heute was im Gegensatz zu früher steht und wäre es nicht besser man trinkt ausschließlich gefiltertes Wasser statt normales Leitungswasser?

Möglicherweise handelt es sich ja um gefiltertes Wasser, dass sich in diesem Glas befindet, welches nun wieder auf dem Tisch steht.

In der Hand fühlt sich das Wasserglas sehr kühl an.

Vom Durst getrieben, das Glas an seine Unterlippe anzusetzen aber etwas kommt dazwischen, lässt seine Handlung einfrieren.

Das Glas steht immer noch so voll auf dem Tisch, wobei es sich nicht unbedingt um den Selben Tisch handelt.

Es ist Winter, vor dem Fenster treiben Schneeflocken umher und wirbeln durcheinander- von einem lautlosen Wind bewegt.

Es klingelt unerwartet an der Tür, danach klingelt das Telefon- nicht weniger unerwartet. Er ist noch genauso durstig.

An der Tür angekommen erinnert er sich daran, dass auch das Telefon klingelte, wer wird das sein? Vor der Tür befindet sich Niemand, auf der Fußmatte steht lediglich ein leerer Sprudelkasten.

Er wirft einen Blick auf den Tisch. Der Arm ist plötzlich zu kurz, die Tischplatte zu weit geworden, nun erreicht er das Wasserglas nicht mehr. Es steht zu weit für seine Hand inmitten der Tischplatte.

Wie seltsam- unerwartet hält er das Glas in seiner Hand, ungläubig schielt er auf das Wasser, es sieht befremdend aus.

Kann man es überhaupt bedenkenlos trinken? Ist es noch frisch,

kann Wasser alt werden? Am Ende ist es gar kein Wasser!

Diese Fragen zwingen seine Handlungen in Richtung Staknation. Die Entropie des Lebens ergreift sein Tun.

Den Gedanken einfach nur zu trinken verliert sich in einem hin und her, entgleitet und verpufft was als Entropie bezeichnet wurde.

Seine Überlegungen drehen sich allesamt entweder um das Trinken von Wasser oder schlichtweg um Wasser, nicht mehr zu zählen sind seine Überlegungen; Gläser und alles was damit im Zusammenhang steht. Während er durstig und mit ausgetrocknetem Mund über diese Dinge herum grübelt, stellt er beiläufig fest, dass jetzt ein blaues Tuch über dem Glas liegt und es verdeckt. Aber davon lässt er sich nicht täuschen, er weiß, dass ein Ding dadurch nochlange nicht verschwunden ist, bloß weil es durch ein Tuch verdeckt bleibt.

Ein Mann taucht neben ihm auf, verwandelt sich alsdann in eine Frau die nicht sehr schön aussieht. Er schließt von ihrem Äußeren auf ihr Inneres und es stellt sich ihm die Frage, wie es mit den inneren Werten in der Gesellschaft bestellt ist und ob der Mensch als Mann besser dran ist als noch vor 100 Jahren.

Die Frau drängt ihn dahingehend sich mit ihr über stillgelegte Quellen in Südafrika zu reden und ob die nicht irgendwo anders besser aufgehoben wären; so was ist nicht mehr nach vollziehbar!

Tatsächlich fließen die Dinge ja seltsamerweise nicht wirklich.

Er winkt ab und sagt, dass er nicht in Stimmung für solche philosophischen Gespräche ist.

Eine weitere Frau taucht auf und stellt eine Tasse Kaffee auf den Tisch, mit oder ohne Milch wird plötzlich egal. Die Milch färbt vieles weiß und er kniet unter einer glühenden Sonne im Sand. Er fühlt sich kurz vor dem Verdursten, ein stinkendes Schlammloch scheint die letzte Wasserquelle weit und breit zu sein, nichts anderes als dieses Wasserloch ist in Reichweite. Er riecht den modrigen Schlamm und noch bevor er etwas Feuchtes in seinen Mund bekommt, schiebt er auch schon einen Einkaufswagen vor sich her.

Eine Frauenstimme säuselt Sonderangebote durch den von Neonlicht ausgestrahlten Supermarkt, zwischen Aluminiumregalen usw. stehen Leute die er nicht kennt.

Aus einem Regal nimmt er so viele Wasserflaschen wie er nur irgendwie kann und stellt sie alle in seinen Einkaufswagen. Während er die Flaschen in den Wagen stellt fällt ihm auf, wie staubig sie eigentlich sind und verspürt daraufhin den Drang sie mit einem nassen Lappen sauber zu machen, was nicht möglich ist? Der Durst zwingt ihn auf die Idee, einfach die nächst beste Flasche jetzt und sofort zu öffnen, er zahlt ja eh an der Kasse, also wieso nicht gleich jetzt trinken- trinken das Wort verzerrt sich. Aber was, wenn er an der Kasse plötzlich kein Geld mehr hat, nicht mehr zahlen kann und von der Geheimpolizei verhaftet wird, viele Unannehmlichkeiten dadurch bekommt. So was soll ja schon vorgekommen sein.

Besser wieder ein paar Flaschen zurückstellen, aber die Regale sind nicht mehr da und statt einer Wasserflasche hält er nun eine Gieskanne in der Hand und bewässert das Grab von Jemand, er traut sich nicht auf den Grabstein zu schauen, am Ende steht da noch sein eigener Name drauf; sicher ist es schon so weit und er ist mittlerweile einfach still und leise verdurstet.

Zum Text

Während der Geschichte wird einem klar, dass er niemals an das Ziel gelangen wird, der Grund bleibt verborgen aber es sieht so aus, dass von Anfang an keine Vorraussetzung dafür vorhanden war.

Langsam dämmert es einem, das sich dieser Jemand in einer Situation befindet, die vergleichbar mit Jemandem ist, dem Mann seine Zunge herausgeschnitten hat und der dennoch immer wieder das Wort „Presslufthammer“ aussprechen will, bis er letztendlich feststellen muss, das ihm leider die Zunge dafür fehlt.

Ein langsames Erwachen und gewahr werden der eigenen Befindlichkeit tritt mehr und mehr in den Vordergrund und verdrängt sämtliche Hoffnung.

Apodiktisch, unnachgiebig, grausam!

Man betrachtet sein Umstand und erkennt ihn als ein Ding der Unmöglichkeit an.

Auch ein darüber nachdenken führt zu keinem greifbaren Ziel, denn egal wie lange man über einen Sachverhalt nachdenkt – im Grunde kommt man der Sache kein Stück näher!

Klare Ausgangssituation- aber wie ist es möglich aus diesem Traum zu erwachen und was käme dann? “

„…wenn sie es doch nur endlich zugeben könnten…“

30 Oktober

Heute fing alles an, ich weiß nicht wieso. Die Landstraße war wie leergefegt, keine Menschenseele auf der Straße. <! —more—> Ich fuhr durch diese öde Landschaft und dabei kamen mir allerlei komische Gedanken in den Sinn. Ich hatte irgendwann überhaupt keine Lust mehr weiterzufahren und musste deshalb kurz anhalten. Als ich so verlassen auf dem Straßenrand stand, wurde mir übel. Diese fremde Landschaft, dieses fremde Leben. Ich hatte gute Lust mich zu übergeben. Was ich dann auch schließlich tat, ich übergab mich, das tat gut. Abends als ich zuhause war, ist mir aufgefallen, dass ich nichts mehr im Kühlschrank hatte und ging kurzerhand essen. Es ist Halloween, verkleidete Kinder kamen mir entgegen gesprungen, die wollten nichts von mir, ich war sicher zu unsichtbar für sie gewesen. Sie trugen gruselige Masken und Kostüme oder waren geschminkt, laufende Totenköpfe. Junge Menschen mit Totenkopfmasken. Der Tod und die Kindheit, was für ein interessantes Thema. Es nieselte leicht. Ich ging zum Asiaten, bestellte mir Nudeln mit Huhn, dann ging ich wieder nach Hause. Ein wirklich nichts sagender Tag. Aber er ging zu Ende, das war ein Glück. Meine Post lag noch genauso unbearbeitet wie vor zwei Tagen auf derselben Stelle auf meinem Schreibtisch. Ich schiebe das vor mir, her wie ein Pillendreher seine scheiß Kugel.

31 Oktober

Ich kam nach Hause, es klingelte das Telefon. Als ich ran ging, war niemand mehr am anderen Ende zu hören. Aus mehreren Gründen hatte ich mich dazu entschieden mit diesen Eintragungen zu beginnen. Zum einen hatte ich ein starkes Verlangen etwas festzuhalten und zum anderen wollte ich mich festhalten. Nachdem ich kurz bei Rene war, hatte ich die Arbeiten soweit fertig gehabt. Wir saßen zuhause, tranken Kaffee und unterhielten uns über die Unmöglichkeit eine vernünftige Beziehung aufrecht zu erhalten. Es wurde immer kälter. Man kann morgens nicht mehr ohne Jacke aus dem Haus. Man wird sehen, wie es weiter geht. In der U-Bahn immer dieselben Gesichtsausdrücke, manchmal halte ich es nicht mehr aus, könnte nur noch schreien, bleibe aber dennoch verhältnismäßig ruhig. Wie lange noch? Die ewigen Nachrichten mit immer denselben sinnlosen Informationen, während die Dinge immer weiter von mir weg treten. Schleichend verliere ich das Interesse. Ich werde morgen früh aufstehen müssen, kleine Dinge müssen erledigt werden. Das Leben erscheint so planmäßig. Das Warten auf irgendetwas. Wie diese gelben Herbstblätter treibt das Leben vor mir her und ich hinterher: Wohin mich dieser Wind führt?

1 November

Heute war der erste richtig kalte Tag des Jahres. Morgens über die Brücke zur U-Bahn gelaufen und ein sehr eisiger Wind blies mir ins Gesicht. Ich war über die Kälte erstaunt, hatte gar nicht damit gerechnet. Das war der Kälte scheinbar aber gleichgültig. Irgendwie hatte ich diesen Tag hinter mich gebracht. Ich fieberte auf den Abend hin bis es soweit war, der Abend war erreicht. Musste noch diverse Dinge erledigen, zum Beispiel Bankgeschäfte, meine Post, kleinere Einkäufe. Dinge, die im Grunde nicht der Rede wert sind. Und dennoch halte ich mich an diesen Dingen ganz gerne fest. Es ist der rote Faden, an dem ich mich durch die Tage ziehe. Der Kaffee, den es in der großen Bibliothek für 30 Cent gibt, und der am besten schmeckt, die Leute, denen ich dort über den Weg laufe. Alles im Grunde nichts Besonderes und dennoch unendlich wertvoll, für mich wichtig, das sind Dinge, die mich momentan am Leben halten. So komisch das klingt, es ist so. Am frühen Abend hatte ich dann doch noch etwas von meiner Post abgearbeitet. Endlich einer alten Bekannten geschrieben, deren Mann kürzlich verstorben ist. Ich kannte ihn nicht, ich empfand daher keine große Trauer. Das mag hart klingen, aber ich empfindet nichts für Dinge, die ich nicht kenne. Möglicherweise würde ich anfangen zu empfinden, wenn mir etwas gewaltsam weggerissen werden würde, wie mein Arm zum Beispiel. Vorher war mir mein Arm vielleicht egal. Aber in dem Moment, da er weggerissen wird, ist er das nicht mehr. Seltsame Tatsache. Seltsame Überlegungen. Heute hatte meine Mutter Geburtstag, ich hatte es nicht vergessen. Ich rief sie kurz an, sie war gerade beim Essen. Sie freute sich über meinen Anruf. Ich tat mein Bestes. Manchmal reicht es, das man Andere im Glauben lässt, es sei alles in Ordnung, obwohl gerade das Leben in Flammen steht.

2 November

Und plötzlich fegt ein eisiger Wind in mein Gesicht, keine Übergänge, die Zeit der Verläufe scheint zu Ende zu sein. Das macht aber nix, ich mochte Verläufe eh nie besonders. Der Kaffeeautomat in der Landesbibliothek war heute defekt, so was ist eine Katastrophe. Das hieß kein Kaffee für 30 Cent — nein – einer, der weitaus schlechter war für 80 Cent, ein wirkliches Desaster. Aber so ist das manchmal, es gibt kleine Veränderungen. Rhythmen werden längerfristig einfach nicht geduldet. Wenn ich, nur für einen kurzen Moment, durch eine Spalte blicken würde, um in den Rachen eines subtilen Hundes schaue zu können, käme mir sicher ein übel riechender Atem entgegen. Was ist das herrausragende an diesem Tag? Sicher eine Gewisse Ernüchterung, darunter zähle ich den lahm gelegten Kaffeeautomaten, aber gentechnisch betrachtet ist bei mir zum Glück alles in Ordnung. Die Tische stehen auf dem Boden. Die Kavitation ist demnach noch nicht außer Kraft gesetzt worden. Die Dolce-Gabarna-Gürtel schimmern im Neonlicht matt gelb. Was nützt einen der Armani-Anzug, wenn man aus den verlassenen Augen einer Leiche blickt? Ich trage einen Sack über meinem Kopf, der nach Keller riecht. Ich weiß nicht, wohin man mich bringt. So könnte man meine Situation beschreiben. Ich schreibe ab und zu in Vergleichen, man kann auch Allegorien dazu sagen. Also ich trage jetzt nicht wirklich einen Sack auf dem Kopf der nach Keller riecht. Gespiegelte Betrachtungen über Dinge, die mir wichtig erscheinen, wie zum Beispiel der Tod und das Mädchen. Ein Mädchen das den Verstand verliert, weil es nicht versteht, warum es hier gelandet ist und den perfiden Gedanken nicht los wird, ein Kind vor die Straßenbahn stoßen zu müssen. Obsessionen die den Alltag versüßen. Das alles sind meine Vorstellungen. So wie es sein könnte. Ich weiß nicht, ob dieses Mädchen tatsächlich existiert. Ich stelle es mir nur vor. Ich lasse einige Leute an mir vorbei gehen, in der Unterführung brennen Leuchtstofflampen bis sie erlöschen, von alleine oder durch Fremd Einwirkung. Die blauen Plastikwände sind mit Plakaten beklebt. Das blau schimmert zwischen den Plakaten durch. Ich betrachte einige der Plakate, manche davon eingehender als andere. Dann fallen mir die Gesichter der Leute um mich herum auf, ich überlege mir, wovon diese Leute wohl träumen? Die Müdigkeit steht einigen ins Gesicht geschrieben. Ein ganz gewöhnlicher Tag, er hat dieselbe Anzahl von Stunden wie jeder andere auch, und er wird genauso wie jeder andere Tag vergessen werden. Ich weiß nicht mehr wann es war heute; irgendwo zwischen Nachmittag und Abend. Ein Gedanke über eine Bestimmte Sache die ich vergessen hatte fing an mich zu quälen. Es war mehr eine Ahnung. Ich hatte lediglich das Wage Gefühl, dass es da etwas gibt das ich vielleicht besser wissen sollte das mir jedoch nicht mehr einfällt. Ich hatte nichts gegen eine gewisse Portion Qual einzuwenden. Es ist nicht immer schlecht zu leiden. Es ist eine Empfindung und eine Empfindung ist besser als gar keine. So was beweist mir, dass ich am Leben bin. Ich muss es keinem beweisen. Ab und zu mir. Wenn man schon nicht weiß, wer man ist, dann sollte man auch nicht so tun, als würde man es wissen.

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