Ort: Süddeutschland - Nordschwarzwald
Zeit: ENDE 1997er Jahre
Die Raststätte
... irgendwo im Wald an der B42
Oktober 1997, Nordschwarzwald
Irgendwann im Oktober 1997 saß ich auf dem Geländer einer hohen Brücke über der B42 und spielte mit dem apathischen Gedanken, wie es wäre, einfach mal so herunterzuspringen. Ich hatte nicht wirklich den Wunsch, Selbstmord zu begehen, es war eher so ein wirres Gedankenspiel, geboren aus den Konsequenzen einer bleiernen Langeweile, die sich seit einiger Zeit in mein eintöniges Leben geschlichen hatte.
Während ich also so dasaß und darüber grübelte, überkam mich ein ziemlich deutliches Hungergefühl. Dann dachte ich, wenn mich bereits so ein Hungergefühl dermaßen fertig machen konnte, dann wäre der Aufprall unten auf dem Beton der Bundesstraße ein bisschen zu viel für mich.
Daher entschied ich, diese Sache mit dem Springen entweder zu vertagen oder ganz sein zu lassen … „Besser, ich schnappe mir mein Fahrrad und radle in die nahegelegene Raststätte, um mir dort das 5-Mark-Frühstück zu gönnen!“, dachte ich.
Ja, mein Leben war vielleicht öde, aber es war mein Leben. Und wie bei jeder dieser Geschichten war ich der entscheidende Faktor, weshalb es öde aussah. Aber was sollte ich tun? Ich war nun mal so, wie ich war. Es war mir unmöglich, mich gegen einen anderen auszutauschen! Und natürlich konnte ich mir Besseres vorstellen, aber leben und vorstellen sind bekanntlich zwei völlig unterschiedliche Paar Stiefel.
Mit einem Seufzer kletterte ich vom Geländer der Brücke, stieg auf mein Fahrrad und trat in die Pedale. Es war Oktober, frische 5 Grad über Null. Ich hatte keine Handschuhe, daher schmerzten meine Hände der Kälte wegen bereits nach wenigen Minuten. Die Raststätte lag etwa drei Kilometer von der Brücke entfernt, inmitten eines kleinen Eichenwäldchens. Ich fuhr über den Feldweg, bis das Wäldchen erst in Sicht kam, dann näher rückte. Die Starkstrommasten auf dem Feld ragten wie überdimensionierte Roboter, deren Akku leer gelaufen war, und streckten ihre Kabelarme gen Wolkendecke. Eine Schar Saatkrähen pickte auf dem Acker in der Erde nach etwas Fressbarem herum. Ich zog den Reißverschluss meines Parkas nach oben.
Irgendwann bog ich mit meinem Rad auf den kleinen Parkplatz der Raststätte ab. Die nahe gelegene Bundesstraße war um diese Zeit wenig befahren. Es war noch früh an diesem Samstag. Und ohnehin verirrten sich nicht viele Leute in diese ländliche Gegend.
Dennoch hatte die Raststätte jeden Tag geöffnet, und zwar von 8 Uhr bis 22 Uhr. Für gewöhnlich saßen immer einige wenige Leute an den Tischen oder an der Theke, in der Regel ein LKW-Fahrer, der Pause machte. Aber jeder, der hier lebte, kannte die Raststätte. Sie war für uns ein beliebter Treffpunkt. Wenn man nicht wusste, wohin, dann ging man in diese Raststätte.
Fast alle nannten sie einfach nur die Raststätte.
Kapitel 2 – Der Kaffee
Herbsblätter wirbeln umher
Oktober 1997, Raststätte
Als ich an der Raststätte ankam, schloss ich mein Rad an einem Laternenmast ab und rieb mir die eiskalten Hände. Ich betrat die Raststätte und setze mich an einen Tisch direkt am Fenster. Die wärme tat gut. Ich zog meinen Parka aus und legte ihn neben mich auf die Bank.
Hinter mir saßen zwei junge Männer mit Schnauzbart, sie trugen blaue Jeans und Pullover. Der eine hatte mittellange dunkle, der andere kurze hellbraune Haare. Sie sahen aus, als wären sie durch ein Zeitfenster aus den 1970er Jahre direkt in in die Raststätte gefallen. Ihnen fehlten nur noch die abgewetzten braunen Lederjacken, a la Starsky & Hutch.
Ich stand auf, rieb mir nochmals die immer noch kalten Hände und ging zur Theke, ich wollte Rührei und Kaffee bestellen. Ich saß mit einer Hälfte des Hinterns auf dem Barhocker und wartete bis Karin, die Frau die den Laden hier schmiss auf mich aufmerksam wurde. Karin kannte mich vom Sehen und begrüßte mich herzlich. Meine Stimmung war zwar im Keller aber dennoch freute es mich Karins lächeln zu sehen, nichts desto trotz kam außer einem verkrampften Grinsen nichts aus mir heraus. Karin war so Anfang 50, hatte schwarz gefärbte Haare und ein paar Tattoos am Arm. Die Tätowierungen sahen so aus, als hätte sie jemand gestochen, der das nur so hobbymäßig praktizierte und zum Zeitpunkt des Stechens sternhagelvoll gewesen war. Karin, Obwohl nicht mehr die Jüngste, strahlte was erfrischendes aus.
Es dauerte nicht lange, da schob sie mir schon den Teller mit dem Frühstück und dem Kaffee vor die Nase. Dabei zwinkerte sie mir mit einem Auge zu. Ich verzog erneut mein Gesicht zu einem Grinsen und presste ein „Danke“ aus mir heraus.
Ich steckte das Besteck in meine Hosentasche, nahm den Teller und die Tasse und setzte mich zurück an den Tisch. Dann schüttete ich mir Milch und Zucker in den Kaffee. Während ich müde durch das Fenster starrte, rührte ich gelangweilt in meiner Tasse herum. Ein übergewichtiger LKW-Fahrer mit rot-schwarz kariertem Hemd und Baseball Kappe betrat die Raststätte, dabei fegte ein frischer Wind samt Blätter durch den Raum. Ich bestrich mir meine Semmel mit Butter und fing an zu essen. Das Rührei schmeckte sehr gut.
Während ich auf dem Essen herumkaute, überlegte ich, wie es nun weitergehen sollte. Aber kein Plan war irgendwie auch ein Plan! Und wie so Pläne für gewöhnlich enden, das kannte man ja aus einschlägigen Filmen, den in denen endetet der sagenhafte Plan für gewöhnlich in einer Katastrophe. Insofern war ich zufrieden mit dem was ich hatte. Zumindest für diesen Moment.
Der Kaffee war auch gut, stark wie ich ihn mochte. Es war normaler Filterkaffee. Cappuccino gab es erst ab Nachmittag. Am Morgen bekam man Filterkaffee. Der LKW-Fahrer verschwand in der Toilette. Wahrscheinlich ging der erstmal kacken.
Bis vor kurzem kiffte ich mich so durch den Tag. Aber leider machte mir das Zeug so zu schaffen, dass ich es im wahrsten Sinne des Wortes mit der Angst zu tun bekam. Ich bekam davon eine handfeste Paranoia. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus, mich längere Zeit in der Gegenwart von Leuten aufzuhalten. Alkohol war auch nicht besser. Zigaretten rauchen änderte zwar nichts, aber lassen konnte ich es nicht! Also blieb mir nichts anderes übrig, als nüchtern mir einen Weg durch diese seltsame Welt zu schlagen!
Kapitel 3 – Lady Di
freie Assoziationen über Lady Di
Oktober 1997, Karins Raststätte
Jetzt saß ich also in dieser Raststätte, für die es bei den Leuten hier in der Gegend die unterschiedlichsten Bezeichnungen gab. Die einen nannten sie einfach nur „Die Raststätte“, andere sagten: „Komm, lass uns in Anjas Schuppen gehen.“ Die erste Betreiberin der Raststätte hieß Anja. Die ist aber irgendwann einfach verschwunden, hatte offenbar Probleme mit dem Finanzamt. Wieder andere sagten: „Komm, wir gehen ins B42“, weil die Raststätte an der Bundesstraße 42 lag. Ich nannte sie einfach nur „Raststätte“.
Mein Rührei war mittlerweile beinahe kalt. Ich nippte an meinem Kaffee. Der LKW-Fahrer kam von der Toilette zurück und ging zur Theke. Er bestellte sich etwas und scherzte dabei mit Karin, die hinter der Theke stand und lachte, dabei hustete sie gleichzeitig.
Im Hintergrund lief das Radio. Das Jahr 1997 hat seinen eigenen Musik Stil. Es läuft viel Drum and Base, Trip Hop, Grunge, Metal, Crossover, aber auch schreckliche Kirmesmusik wie Eurodance und das Gesülze von Boy Groups gehörte ebenso dazu wie Hardcore und natürlich Techno. In der Glotze lief ne Menge Musikfernsehen mit Musikvideos und Musiksachverständigen wie Heike Makatsch oder Nils Bokelberg. Ich glotzte eigentlich jeden Tag TV. Warum auch nicht!
In diesem Jahr flog ein Komet sehr dicht, und für das menschliche Auge deutlich sichtbar, an der Erde vorbei. Man konnte ihn über mehrere Nächte am Himmel beobachten. Der Name des Kometen war Hale-Bopp, benannt nach seinen Entdeckern Alan Hale und Thomas Bopp. Seine wissenschaftliche Bezeichnung lautete C/1995 O1. Laut den Wissenschaftlern soll er in 2380 Jahren wieder an der Erde vorbei fliegen. Eine Sekte in den USA, die sich selbst Heavens Gate nannte war sogar der Ansicht, dass dieser Komet sie in eine andere Welt mitnehmen würde, um per Anhalter von ihm mitgenommen zu werden mussten sie sich lediglich kollektiv vergiften. Man fand die Leichen in ihren Betten auf dem Gelände alle in Turnschuhen und schwarzen Klamotten. Sie hatten wohl alle einen Aufnäher auf ihren Klamotten auf dem stand: Heaven’s Gate Away Team
Der LKW-Fahrer nahm sein Frühstück und schlurfte mit seinem Tablett zu einem der Tische, setzte sich und begann von seinem Kaffee zu trinken. Ich erinnerte mich plötzlich an eine Party bei meinem Kumpel Joel. Das war kurz nach dem Abi. Uns war das Bier ausgegangen und einer machte den Vorschlag zur Raststätte zu fahren, um Nachschub zu holen. Ich fuhr also mit dem Mofa von Joels Kumpel Harry los. An der Raststätte angekommen, stellte ich aber leider fest, dass ich meinen Geldbeutel vergessen hatte. So gurkte ich den ganzen Weg wieder zurück zu Joels Party und wir köpften statt Bier eine Flasche Martini von Joels Eltern. Das Ende vom Lied war, dass ich mich kotzend über der Kloschüssel wiederfand. Martini war seitdem mein Brechmittel Nummer 1!
Während ich vor mich hin träumte, bemerkte ich, dass sich in der Raststätte nur noch der LKW-Fahrer, Karin und ich aufhielten. Die 70er Jahre Typen waren verschwunden, ich hatte überhaupt nicht mitbekommen wann die den Laden verlassen hatten.
Im Radio liefen die Nachrichten. Es war acht Uhr morgens. Um diese Uhrzeit war natürlich noch nicht viel los. Ich fragte mich, warum ich überhaupt so früh aufgestanden war. Schließlich hatten wir Wochenende. Dann wurde mir bewusst, dass ich nicht wirklich von der Brücke springen wollte. Der Gedanke beruhigte mich ein wenig. Ursprünglich hatte ich vor, das Morgengrauen zu genießen, einen klaren Kopf zu bekommen. Seit drei Monaten lebe ich in dieser Zwei-Zimmer-Bude und muss mich mit einem extrem langweiligen Job herum plagen.
Meine Freundin hatte einen Job im Ausland angenommen und machte groß Karriere. Und natürlich hat sie dort einen Anderen kennengelernt. So richtig glänzend lief unsere Beziehung ohnehin nicht mehr. Es war irgendwie so, als ob wir schon vorher wussten, dass wir nur deshalb noch miteinander ins Bett gingen, weil nichts besseres in Reichweite war.
Ich versuchte die Erinnerung an sie wegzudrücken. Es machte mir überhaupt keinen Spaß an sie zur denken, geschweige denn an ihren Körper und daran, dass ihn nun ein anderer überall anfass
Ich zählte mein Geld. Karin stand hinter der Theke und telefonierte. Sie machte einen leicht genervten Eindruck. Zum Glück hatte ich noch einen Schein.
Im Radio liefen die Nachrichten es ging um den tragischen Tod Prinzessin Dianas. Am 31. August verunglückte die Princess of Wales gemeinsam mit ihrem Freund Dodi Al Fayed in einem Pariser Autotunnel. Ihr Freund und der Fahrer des Wagens waren sofort tot. Diana starb einige Stunden später in einem Krankenhaus. Seither überschlugen sie die Meldungen. Es wurden Vermutungen laut, der Fahrer des Wagens habe unter Alkoholeinfluss gestanden, Paparazzi hätten den Unfall verursacht, bis hin zur Theorie, das Britische Königshaus selbst stecke hinter dem Unfall.
Die Nachrichtensprecherin berichtete gerade davon, wie Prinz William und Prinz Harry, die gemeinsamen Kinder von Charles und Diana, trauerten und wie sie diesen schweren Schicksalsschlag verarbeiteten, und davon, dass Prinz Charles eine Untersuchung des Falles anordnen ließ.
Ich persönlich hatte keinen besonderen Bezug zu den Royals und ihren familiären Schwierigkeiten. Allerdings fand ich es merkwürdig, dass dieser Unfall ausgerechnet Lady Di und ihrem Lebensgefährten passiert war. Während ich den letzten Happen Ei mit Butterbrot zerkaute, dachte ich: Vielleicht war es ja doch Mord. Wer weiß. Schließlich ging es ja um Macht und so Dinge?
Ich lebte fern ab einer royalen Welt in einer Kleinstadt unweit der B42 und arbeitete in einem Stadtarchiv das Daten erfasst. Die meiste Zeit war ich damit beschäftigt Zahlen, Koordinaten, Ortschaften, Namen, Buchstaben in einen veralteten Computer, der ständig abstürzt, zu tippen. Es ging um Grundwasser-Analysen und andere geologische Informationen, zum Erdreich und der Landschaft. Insbesondere wenn es um die Vorbereitungen von Baugebiet ging waren solche Informationen praktisch und notwendig. Alles musste erfasst werden und diverse Planungsämter hatten darauf Zugriff. Die Infos wurden mir wöchentlich von den umliegenden Landvermessungsbüros und andere Dienststellen auf elektronischem Wege geschickt. Einiges kam auch noch per Post.
Kein besonders aufregender Job. Ich würde gern etwas Cooleres machen, zum Beispiel in einem Plattenladen oder einer Videothek arbeiten, oder Türsteher, DJ in einem angesagten Club in Berlin! Pilot eines Kampfjets oder Hubschraubers. Navigator eines U-Bootes. Stuntman. Aber Archivar für geologische Daten war nun wirklich nicht der Renner. Man kann sich nichts Langweiligeres vorstellen. Aber immerhin konnte ich davon leben, ich hatte also keine Geldsorgen. Das war der Vorteil. Aber auch der Einzige! Aber vielleicht gehe ich ja noch an die Uni und studiere irgendwas. Geschichte oder Kommunikation Wissenschaften. Wer weiß. Ich holte meinen Tabak Beutel aus der Jackentasche und drehte mir eine Zigarette.
Kapitel 4 – Die Duffelcoat Frau
wenn man nicht weiß was man sagen soll
Oktober 1997, Karins Raststätte
Nachdem ich meinen Kaffee ausgetrunken hatte, überlegte ich, mir einen weiteren zu genehmigen. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als die Tür der Raststätte geöffnet wurde. Mit samt einem frischen Wind und einiger Blätter kamen zwei junge Frauen, mit einem Mann im Schlepptau herein. Eine der Frauen erweckte den Eindruck einen über den Durst getrunken zu habenk. Kein Wunder, es war schließlich Samstag in der Früh. Da kam es vor, dass alkoholisierte Leute mit nem Bären Hunger in die Raststätte platzen.
Ihr spektakulärer Auftritt, das herumgealbere und ihre unkoordinierten Bewegungen ließen die Stimmung in der gesamten Raststätte von dröger Langeweile in verblüffte Neugier umschlagen.
Der grinsende Typ trug Jeans, Wollpullover und eine schwarze Lederjacke. Die eine der Frauen hatte kurze blonde Haare und Piercings im Gesicht. Ich schätzte ihr Alter auf Mitte 20. Sie trug eine grüne Cordhose und einen kurzen Pulli, der den Blick auf ihren Bauchnabel freigab. Über dem Pulli trug sie eine orangefarbene Regenjacke. Die andere Frau hatte schulterlanges braunes Haar, sie trug eine schwarze Hose, ein braunes Oberteil und einen dunkelblauen Dufflecoat. Sie machte ein ernstes Gesicht, gerade so, als würde sie an einem sehr sauren Drops herum lutschen. Im Gegensatz zu den beiden anderen, die am herum albern waren. Offensichtlich war ihr nicht zum Schwerzen zu Mute. Ich tippte auf Fahrerin. Aber sie war die besser aussehendere der Beiden!
Der Trupp kam schließlich an der Theke an. Locker lehnte der Typ an die Theke, die Frauen standen daneben und schauten herum. Die mit dem Duffelcoat zündete sich eine Zigarette an. Er bestellte 3 Kaffees und Burger. Leider musste Karin sie enttäuschen, der Koch war heute Morgen nicht aufgetaucht, deshalb gab es keine Burger. Sie konnte ihnen aber Sandwiches und Rührei anbieten.
„Und Du schaffst Das?“, fragte der Typ grinsend. Natürlich im Spaß versteht sich!
„Also ein Rührei bekomme ich immer hin, Darling!“, Meinte Karin ebenso grinsend.
Weil ich die Duffelcoat Frau so ansprechend fand stand ich auf und stellte mich neben die lustige Gesellschaft, erst suchte ich Augenkontakt mit ihr. Aber ihre mit Kajal ummalten Augen ignorierten mich. Der saure Drops machte ihr zu schaffen. Ich seufzte und bestellte noch einen Kaffee. Dann wagte ich den ersten Schritt- ich machte meinen Mund auf.
"Kommt ihr von 'ner Party?“, wollte ich wissen. Ich blinzelte aufgeregt und verzog meinen Mund.
Ich wurde ignoriert, Karin stellte die Kaffees und die Teller mit Rührei auf die Theke, der Typ schob die Kaffees und die Teller zu den Frauen. Dann warf er mir einen gelangweilten und einen bisschen müden Blick zu dann grinste er bescheuert. Ich werde immer locker wenn ich merke das mein Gegenüber dümmer als ich bin. Die mit den kurzen blonden Haaren machte eine Schnute und drehte sich zu mir um.
"Nach was sieht's denn aus Kleiner?!“ sagte sie schnippisch.
"Wo war die Party?" fragte ich unbeeindruckt.
"Im Gaswerk...!" antwortete der Typ knapp. Sie rochen nach einer menge Alkohol. Die Frau im Dufflecoat musste gefahren sein. Denn sie war definitiv die Nüchterne.
"Ach, läuft da noch was?“, hakte ich nach.
„Ja, aber nur alle zwei Wochen, der Club gehört jetzt dem Chris. Der hat 'nen guten DJ... geile Mugge, independent, Hardcore, bisschen dup du kennst das oder?!“,
Sie gingen mit den Tellern an einen freien Tisch und setzen sich. Die blonde griff sich eines der Würstchen und verschlang es quasi in einem Biss. Danach leckte sie sich die Finger.
„Ach und viel Spaß noch!“, warf ich hinterher. Ich spürte, dass sie unter sich bleiben wollten, vielleicht hatten Sie noch etwas anderes eingeworfen. Der Typ in Lederjacke blickte sich nochmal zu mir um, kratzte sich am Kinn und meinte:
"Fragt sich nur, bei was!“, er lachte, die Blonde lachte ein bisschen mit und die Frau im Dufflecoat lachte überhaupt nicht.
Ich ging mit meinem Kaffee zurück an meinen Tisch und langweilte mich weiter und beobachtete dabei die herumwirbelnden Blätter auf dem Parkplatz. So richtig verstanden hatte ich seinen Kommentar nicht, aber was soll’s! dachte ich.
Im Radio lief: Smalltown Boy von Bronski Beat
Kapitel 5 – was coolsein bedeutet
oder was alles hätte besser laufen können
Oktober 1997, Anjas Raststätte)
Irgendwann hatte ich meinen zweiten Kaffee geleert. Die drei Party Leute dösten vor sich hin. Im Radio lief Unfinished Sympathy von Massive Attack. Der Song war die ideale Filmmusik für diese geisterhafte, zeitlose Szene ohne Filmteam an diesem Samstag Morgen. Die Dufflecoatfrau zündete sich eine Zigarette an. Dadurch aufgefordert drehte ich mir ebenfalls eine. Ich griff dazu nach meinem Tabakbeutel der neben der Tasse lag.
Wenn man die Raststätte von außen betrat, riecht man den Geruch nach kaltem Tabak Rauch und Aschenbecher. Aber nach einer Weile, merkt man das nicht mehr.
Aus irgend einem mir unbekannten Grund musste ich an ein paar coole Typen denken die ich mal kannte und die Skateboard fahren konnten. Einer war extrem gut, allerdings ist er an irgend einer Überdosis gestorben.
Ich guckte auf den Parkplatz, eine Fläche die zum skaten einlud. Dann dachte ich, alles wäre besser wäre ich ein bisschen cooler. Ich steckte mir die Kippe in den Mund und überlegte, wie es wäre, mit dem Skateboard abgedrehte Flips machen zu können und ob das bei dieser spröden Duffelcoatfrau Eindruck machen würde und zwar in der Form, dass was laufen würde. Ich zündete die Kippe an und inhalierte den Rauch.
Oder wenn ich in einer angesagten Videothek oder einem Plattenladen arbeiten würde, vielleicht wäre dann auch alles ein bisschen besser! Ich blies den Rauch in Richtung Decke an denen in regelmäßigen Abständen Lampen hingen.
Aber leider arbeitete ich in keinem Plattenladen oder in einer Videothek, stattdessen saß ich an diesem Herbsttag an einem Samstag Morgen an diesem Tisch und war irgendwie nicht so cool. Um mich herum nichts als tote Gegenstände und meine Füße waren kalt weil meine Socken noch feucht wurden. Nun ja, es gab zwei Dinge die waren etwas cool, zum einen mein Bundeswehr Parka und meine Doc Martens 1461.
Während ich also darüber sinnierte, was coolsein bedeutet, was cool und was nicht cool wäre, dabei Tabak Rauch in die Luft atmete, lief das Ende des coolen Song Unfinished Sympathy. Dem dann eine uncoole Werbung folgte.
Kapitel 6 – Karins Angebot
Die Dinge dahinter
Oktober 1997, Karins Raststätte
Ich glotzte auf den Tisch und stellte mir die folgende Frage: Wie soll es jetzt weiter gehen? Dann warf ich einen Blick auf meine digitale Casio Uhr. Es war jetzt kurz vor 9 Uhr. Worauf wartete ich? Oder wartete ich überhaupt? Was soll das mit der Zeit? Spielte sie überhaupt eine Rolle! Eigentlich spielte sie keine Rolle! Das Wetter sah freundlich aus, Sonne, herbstlich frisch, klarer Himmel. Ich drückte die Zigarette aus, das Nikotin machte mich müde. Ich versuchte, mit der Dunkelhaarigen im Dufflecoat Augenkontakt herzustellen. Aber sie glotzte die ganze Zeit aus dem Fenster. Der Typ in der Lederjacke knutschte mit der Blonden rum. Der LKW-Fahrer war in seiner LKW-Fahrer Welt. Sein Alltag unterschied sich von meinem in vielerlei Hinsicht. Er saß in einem Sattel in dem ich nicht sitzen wollte. Keine Sperenzchen. Sein Leben besaß eine Struktur die aus der Arbeit und einem Feierabend bestand. Beide Bereiche beinhalteten, klar definierte Abläufe. Vielleicht lag ich mit meiner Einschätzung auch Falsch und sein Leben war die einzige Katastrophe. Geschieden, verschuldet, deprimiert und angehender Alkoholiker. Wer weiß schon was wirklich hinter der Fassade passiert? Die Welt und die Leute präsentieren einem nur Fassaden, selten erhält man einen Blick dahinter, ist das aber doch mal der Fall, kommt die eine oder andere unschöne Sache zum Vorschein.
Er hatte neben seinem Teller die Bildzeitung liegen. Er steckte sich eine Zigarette an. Mittlerweile liefen Werbespots im Radio. Radiowerbung ist in der Regel hohl und nicht lustig, bestehend aus abgedroschenen Sprüchen, dennoch wurden einige zu Ohrwürmern, regelrechte Ohr Parasiten, zum Beispiel: "Katzen würden Whiskas kaufen!", "Super Dickmann's – sind die dick, Mann!", "McDonald's ist einfach guuuut!" oder "Die so schön hat geprickelt in mein Bauchnabel!"
WOkay, einige von diesen Spots laufen auch in der Glotze. Meine Erziehung fand neben der Schule und meinem sozialen Umfeld auch durch die Glotze und das Radio statt. Sie bestand aus dem sprachlichen Müll, den den ich über diese Kanäle empfing. Aber es war auch gute Musik mit dabei. Und ich fühle mich in diesem Blödsinn sogar zuhause. Ich habe zwar nie kapiert, was genau an Toffifee so spaßig sein soll, aber ich esse sie gern, ob ich dabei lustig bin oder nicht spielt keine Rolle. Dennoch heißt es immer: "Es steckt viel Spaß in Toffifee!". Selbstverständlich ist mir klar, dass man Werbung nicht mit der Realität verwechseln sollte, aber zu einem gewissen Teil ist sie das geworden.
Diese Sprüche haben wenig mit dem zu tun, auf das sie sich beziehen. Aber sie gaben uns das, was wir alle brauchen: Ein Gefühl von Zuhause. Auch wenn nichts davon irgendeinen Sinn ergab.
Irgendwann warf mir die Frau im Dufflecoat doch noch einen beiläufigen Blick zu – besser als nichts. Zufälle soll es in dem Zusammenhang ja nicht geben. Während ich mir über diese unsinnigen Dinge Gedanken machte, bemerkte ich nicht, wie Karin neben mir stand. Irgendwann stupste sie mich in die Schulter. Ich sammelte meine Aufmerksamkeit und guckte nach oben. Sie setzte sich neben mich.
„Ähh Jaaaah was gibts?“, stammelte ich.
Karin blinzelte, erwartungsvoll, belustigt.
„Keine Sorge Kleiner Mann... nichts Schlimmes... ich will nix von Dir... zumindest nicht sowas (sie lachte!) aber sag mal, ich hab dich doch mal in diesem Grill-Ding da am Bahnhof gesehen. Du hast da an den Wochenenden immer mal gejobbt, oder?“,
"Ein paar Mal, ja, während der Ausbildung. Warum?“, ich räusperte mich.
"Pass mal auf, der Mathias unser Küchenmann hat angerufen, er ist krank, fällt heute aus! Hat die Grippe. Wir bräuchten heute aber dringend Unterstützung. Samstags wird es immer voll. Du kannst doch mit mit ner Küche umgehen, oder?“, Karin klopfte mir auf die Schulter und lächelte. Mir war definitiv nicht nach Arbeiten zu Mute, auf der anderen Seite schien Karin aber ein ernsthaftes Problem zu haben.
"Ähhh, du meinst, ich soll heute bei euch hier in der Küche einspringen?“,
Ich trank den letzten lauwarmen Schluck Kaffee und verschluckte mich, mit der Konsequenz, das ich husten musste. Karin ignorierte das.
"Genau! Du bekommst 15 DM die Stunde. Das ist ein guter Schnitt. Normalerweise zahlen wir nur 10 DM, aber weil wir wirklich jemand brauchen... also geht das? Hilfst Du uns? Wäre supii von dir! Selbstverständlich kannst auch umsonst essen und trinken!“, ich tat so als müsste ich nachdenken.
"Ich weiß nicht, ich müsste mal telefonieren.“, ich sagte das obwohl ich nicht wüsste mit wem!
„Logisch! Da hinten ist das Telefon. Jetzt komme ich noch klar, aber in 'ner Stunde...da siehts dann schon anders aus, willst Du noch ein Kaffee? Oder was Anderes?“
"Okay...“, Sagte ich ein bisschen gequält. „... eine Limo wäre ganz gut!“
Karin klatschte in die Hände.
"Du bist ein guter Junge! Limo kommt!„
Ich war so mit Karin beschäftigt, dass mir nicht aufgefallen war, dass mich die im Dufflecoat die ganze Zeit beobachtet hatte. Als ich es bemerkte, switschte ihr Blick wieder aus dem Fenster. Ein blauer Opel Kadett rollte auf den Parkplatz. Eine ältere Frau mit einem weißem kleinen Hündchen stieg aus.
Kapitel 7 – sie heißt Henny
warum man den Mund auf bekommen sollte
1997, Raststätte
„Hey, träumst du?!“
Ich war überrascht, die Frau im Dufflecoat stand plötzlich neben meinem Tisch.
„Du hast die ganze Zeit rüber geglotzt, das hab ich gesehen!“,
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Sie hatte ja recht! Ich sammelte mich. Sich sammeln ist nie verkehrt. Dann streckte ich mich und tat gelangweilt.
„Ja, also du saßt ja auch in meiner Blickrichtung! Da konnte ich gar nicht anders“,
versuchte ich mich raus zu reden. Sie setzte sich mir gegenüber.
„Ich kenn so Typen wie dich. Glotzen nur, bekommen ihren Mund nicht auf, unternehmen nie was! Bist du so ein Typ? Offensichtlich bist Du so ein Typ! Du kannst doch sprechen oder“, sagte sie schnippisch.
„Schätze ja, kann ja auch sein das Dich das nicht interessiert was ich sage“, sagte ich und drehte mir eine Zigarette.
„Wie heißt du? Drehst du mir auch eine?“
„Paul!“, sagte ich und drehte ihr auch eine.
„Hey, du kannst gut drehen!“
„Kommst du!“ rief der Typ im Parka. „Wir wollen abhauen!“
Die Frau im Dufflecoat salutierte, als hätte sie ein unsichtbares Barett auf dem Kopf, dabei grinste sie mit der Zigarette im Mundwinkel. Was schlau aussah.
„Na dann mach's mal gut, Paul! Denk dran: Wenn du den Mund nicht aufkriegst, dann wird dein Mund nie was anderes machen!“, dabei verzog sie ihren Mund. Das regte meine Phantasie an, was genau sie damit meinte?
„Hey, wie heißt du?“ warf ich ihr hinterher.
„Henny!“
„Henny?“
„Ja, Henny, Henny wie Henriette!“
Dann verschwanden die vier aus der Raststätte, und die kleine Frau mit dem Hündchen setzte sich an den Tisch, an dem die vier gesessen hatten.
Verdammte Scheiße, dachte ich, die werde ich nie wiedersehen! Und warum hast du sie nicht nach ihrer Nummer gefragt?! Ich rannte ihr hinterher, riss die Eingangstür auf und rief kurz, bevor sie ins Auto stieg:
„Sehen wir uns wieder?“
„Vielleicht! Wir wissen ja jetzt, wo man hingeht, wenn man nicht weiß, wohin man hingeht oder?!“
Dann waren sie im Auto verschwunden.
Wie blöd, dachte ich, was sollte das heißen? Ich schlurfte zurück, setzte mich an den Tisch und rauchte die Zigarette zu Ende.
Karin rief mich zu sich. Nun hieß es arbeiten. Mein Gott, wie dumm muss ich sein, dass ich mich auf sowas eingelassen habe! Ich warf einen Blick in meine Kaffeetasse, die war leer.
Kapitel 8 – Die Küche
erste Orientierung
am Morgen, Raststätte
Mittlerweile war es neun Uhr. In den Neun-Uhr-Nachrichten/Nachrichten berichtete der Sprecher in seinem, typisch sachlich gehaltenen Nachrichten-Sprecher-Tonfall, dass in Kamerun Paul Biya zum Staatspräsidenten gewählt und bestätigt wurde. Außerdem hatte Polen jetzt eine neue Verfassung, die ab sofort in Kraft trat. Es war Oktober 1997. Die deutsche Rockband Rammstein brachte ihre zweite Langspielplatte heraus, die den Titel "Sehnsucht" trug. Rammstein war nicht so mein Ding, dennoch fand ich manche Songs gar nicht so schlecht. Und natürlich hatte auch ich die Bilder im Kopf von den Flugzeugen, die während der Flugshow in Rammstein in die Menschenmenge stürzten, explodierten und viele Menschen mit in den Tot rissen. Insbesondere blieb mir dieser enorme Feuerball in Erinnerung. Mein Nachbar war damals in Rammstein gewesen. Zum Glück ist ihm ist nichts passiert. Ich hatte ihn nie gefragt, was er gesehen und erlebt hatte.
Karin kam mit einer Schürze angelaufen, ich stand in der Küche und schaute mich um. Sie zeigte mir alles. Grundlegend wusste ich, wie so eine Küche funktioniert. Schließlich hatte ich mal in einem Grillimbiss in der Stadt gejobbt.
Das genügte, um nicht dumm dazustehen. So richtig Lust hatte ich keine, aber ich hatte auch nichts Besseres zu tun. Außerdem konnte ich Karin nicht alleine im Regen stehen lassen.
In meiner Bude wartete nicht mal ein Goldfisch auf mich. Meine Eltern würde ich vielleicht nächstes Wochenende besuchen. Und meine langweilige Arbeit im Stadtarchiv begann erst wieder am Montagmorgen um acht Uhr. Ich hatte keine Verpflichtungen oder sonst irgendwas. Also warum nicht an diesem Samstag in dieser Raststätte stehen und Burger und Pommes zu bereiten? Ich warf einen Blick auf meine digitale Armbanduhr und drückte zum Spaß den Stopp-Knopf. Die Sekunden begannen zu zählen. Ich ließ sie laufen.
„Dort ist das Fett für die Pommes.“ Karin zeigte in Richtung eines Regals. „Du musst wahrscheinlich mal welches nachfüllen. Da im Kühlschrank sind die Saucen und die Tomaten. Salat gibt es heute nicht. Nur das hier, was auf der Karte steht! Nun ja Krautsalat gibt´s noch, aus dem Eimer, der ist auch im Kühlschrank!“
Sie hielt mir eine kleine laminierte Karte unter die Nase, auf der sechs Gerichte standen:
1. Pommes
2. Pommes mit Schnitzel
3. Chicken Nuggets
4. Hamburger
5. Krautsalat
6. Hot Dog
"Rührei oder sowas gibt's ab zehn sowieso nicht mehr!“, erklärte Karin.
"Ich leg dir den Bon mit der Bestellung hier auf diese Ablage. Du machst dann, was drauf steht und stellst den Teller mit dem Essen auf dieselbe Ablage. Ich serviere dann das Essen den Kunden! Die Bons legst Du dann in diese Plastikbox da! Nun ja, mehr gibt’s eigentlich nicht zu sagen. Du kommst schon klar, oder?“ Ich nickte und hörte mir alles brav an, die Hände in den Hosentaschen.
Ich musste immer wieder an die Frau im Dufflecoat denken. Verdammt! Ich hatte nicht mal ihre Nummer, wie dämlich. Da stand ich jetzt, an diesem Samstag im Oktober in einer Raststätte, mit einer Schürze umgebunden und einem Küchenmesser in der Hand.
Die Simpsons hatten ihre achte Staffel am Start und dieser seltsame Komet Hale-Bopp flog über unsere Köpfe hinweg, während Lady Di bei einem Autounfall zerquetscht wurde, um wenige Stunden später an ihren inneren Verletzungen zu sterben. Der langweilige Prinz Charles hatte sie wahrscheinlich auf dem Gewissen, weil sie eine Liebesbeziehung zu dem ägyptischen Unternehmer und Filmproduzenten Dodi Al-Fayed eingegangen war. Vielleicht hatte er auch selber eine Affäre, oder die Queen wollte sie los werden. Es gab viele Ungereimtheiten und offene Fragen zu der Geschichte. So oder so, sicher werden die Simpsons dieses Ereignis irgendwann in einer ihrer Folgen aufgreifen. Mit kleinen Namensänderungen versteht sich. Lady Di würde dann vielleicht Lady Bi heißen, Prinz Charles vielleicht Prinz Richard…Wie auch immer, es gibt kaum eine Berühmtheit oder ein politisches Ereignis, das nicht von den Simpsons verwurstet wird.
"Darf ich hier hinten rauchen?“, fragte ich.
"Ja, da hinten an der Tür steht ein Aschenbecher. Da kannst du rauchen. Und wenn Du was trinken willst, dann nimm dir aus dem Kühlschrank was Du willst. Schreib es halt auf einem Zettel auf!“ So nun war ich offiziell der Koch der Tages.
Kapitel 9 – Der Koch
Vertrauen in
am Morgen, in der Küche
Mit einer albernen Schürze auf die ein Schwein mit Kochmütze, Schürze und Kochlöffel gedruckt war, stand ich in der Küche und wartete auf meine Befehle. Es gab noch nichts zu tun, also drehte ich mir eine Zigarette. Mit angezündeter Zigarette in der Hand schaute ich mich in der Küche genauer um. Wo war nochmal der Kühlschrank? Wo der Ketchup? Und wo die Burger Patties? Ich öffnete den Kühlschrank und fand den Krautsalat in einem 5-Liter-Eimer. Im Radio lief Madonna, Creams of Passion. Ein netter Song um sich in der Küche einer Raststätte in Ruhe einen Überblick zu verschaffen. Fast alle Küchen sind nach einem bestimmten Prinzip aufgebaut: In der Mitte steht ein Herd mit einer Herdplatte auf der das Bratgut zubereitet wird, in diesem Fall handelte es sich um eine einfache rechteckige Platte, auf der man die Burger Patties, Würstchen, Brötchen und Eier braten konnte. Dann folgte eine klassische Arbeitsplatte für Schneidearbeiten. Es gab noch eine separate Kochplatte für Kochtöpfe, auf der man die Suppen zubereiten konnte. An der Wand hingen die Messer und das Kochwerkzeug. Die Bestecke waren in kleinen Körbchen sortiert. Natürlich gab es auch eine Spüle und den Kühlschrank. Darüber waren einige Regale angebracht, mit allerhand Gewürzen und verschiedensten Verpackungen. In der Ecke stand ein großer Besen und ein Kehrblech.
Ich blies blauen Zigarettenrauch in die Luft und spürte, wie das Nikotin mich ein bisschen müde machte. Mittlerweile war es kurz vor zehn Uhr. Karin brachte der Frau mit dem Hündchen einen Kaffee und ein Stück Kuchen. Kuchen, Kaffee und Getränke waren die Dinge, um die sich Karin kümmerte. Der Hund kläffte. Karin redete mit der älteren Frau – über was sie sich unterhielten konnte ich von der Küche aus nicht hören. Das Hündchen, sprang hin und her und wedelte dabei völlig verrückt mit seinem Schwanz. Karin tätschelte seinen Kopf. Auf dem Parkplatz hüpften einige Krähen herum und pickten irgendwelche Sachen vom Boden auf.
Karin kam an die Durchreiche und bat mich, ihr eine kleine Schüssel mit Wasser für den Köter zu geben. Ich zog den einen Mundwinkel hoch und machte, was sie sagte. Irgendwie verstanden wir uns, obwohl wir uns noch nicht lange kannten. Karin nahm die Schüssel entgegen und ging damit zu der älteren Dame. Sie trug die üblichen beigefarbenen Klamotten, die alte Damen gerne tragen, eine beige Strickweste und eine beige Stoffhose und einen ebenso beigefarbenen Seidenschal um den Hals. Eine dickere dunkelbraune Wolljacke hatte sie neben sich auf die Bank gelegt. Das Hündchen, irgendein Mischling, war so groß wie ein Huhn und wedelte wie verrückt mit dem Schwanz. Er war ganz happy mit seiner Wasserschüssel. Wie einfach es doch war, so ein kleines Tierchen zufrieden zu stellen!
Kapitel 10 – Der Hamburger
nichts besoneres, nur ein Hamburger
am Morgen, Küche
Den ersten Hamburger des Tages bestellte ein LKW-Fahrer um genau 10:23 Uhr. Karin schob mir den Zettel mit der Bestellung über die Anreiche und zapfte am Tresen ein Bier. Ich holte das Hackfleisch Pattie aus einer Box im Kühlschrank und kickte die Kühlschranktür mit einem Fuß wieder zu. Dann legte ich das Pattie zusammen mit den aufgeschnittenen Burgerbrötchenhälften auf die Herdplatte, damit auch sie etwas geröstet wurden.
Ich nahm einen Teller und stellte ihn schon mal bereit. Petersilie – wo war nochmal die Petersilie? Im Kühlschrank fand ich schließlich eine Tupperdose mit geschnittener Petersilie. Und so drapierte ich die Petersilie und eine Tomatenscheibe als Deko auf den Teller.
Ich hatte ganz vergessen, eine Zwiebel aufzuschneiden. Wo waren die Zwiebeln? Egal wo ich suchte, ich fand keine Zwiebeln. Ich streckte meinen Kopf durch die Durchreiche und rief nach Karin. Karins Kopf drehte sich in meine Richtung. Ihre rot gefärbten Haare hingen ihr teilweise ins Gesicht. Das gefiel mir. Sie hatte dünnes, strähniges Haar. An den Ansätzen war es grau. Ihrer Haut und ihrer rauen Stimme konnte man ansehen, dass sie in ihrem Leben schon etliche Zigaretten geraucht und jede Menge Alkohol getrunken hatte. Dennoch hatte sie etwas mädchenhaftes an sich.
"Die Zwiebeln sind in dem kleinen Schrank neben dem Kühlschrank oben in einer Box!“, rief mir Karin zu.
"Okay!“, rief ich zurück.
Ich musste den Herd etwas runterstellen, sonst wäre mir das Fleisch angebrannt. Schnell ein paar Zwiebelscheiben aufschneiden und mit auf den Grill! Nun, nach einigem hin und her hatte ich meinen ersten Burger fertig. Noch Ketchup und Mayo auf die Brötchen, fertig.
Ich stellte den Teller mit dem Burger auf die Durchreiche. Karin nahm ihn und brachte ihn zum LKW-Fahrer, der ziemlich hungrig aussah. Er stopfte sich den Burger binnen weniger Sekunden in den Mund. Kauend saß er auf seinem Hocker und glotzte in eine aufgeschlagene Bildzeitung, die neben einem Aschenbecher auf dem Tisch lag.
"Noch einen Kaffee bitte!“, rief er zu Karin.
Dann pulte er sich mit einem Zahnstocher die letzten Fleischreste zwischen den Zähnen heraus. Irgendwann zog er eine Schachtel Marlboro aus der Jackentasche und zündete sich eine an. Ich bekam Durst und schenkte mir ein Glas Apfelschorle ein. Mittlerweile lief im Radio Song 2 von Blur, einer britischen Rockband, die in den 90ern zu den wichtigsten Vertretern des sogenannten Britpop zählte. Ein echter Marlboro Cowboy saß in unserer Raststätte. Dachte ich verträumt.
Man denkt immer, dass sich besonders wichtige Dinge großartig ankündigen, bevor sie eintreten. Ich persönlich glaube, dass sich solche Ereignisse zwar ankündigen, aber nicht großartig. In der Regel erkennt man die Vorboten erst, wenn es zu spät ist, oder überhaupt nicht.
Kapitel 11 – Das ZKM
Es gibt schon tolle Orte
am Morgen, Irgendwo
Burger Nummer 1 war für den LKW-Fahrer. Ab und zu verteile ich erfundene Namen für fremde Leute um mich herum. Der LKW-Fahrer hieß für mich Martin. Ich kannte mal einen Martin, er sah ihm ähnlich, er war ein netter Kerl. Der LKW-Fahrer war zwar um einiges älter als Martin, aber für mich war er definitiv ein Martin. Sehr lange saß er nicht auf seinem Barhocker. Nach der Zigarette und nachdem er sämtliche Speisereste zwischen seinen Zähnen heraus gepult hatte, bezahlte er, stand auf und trottete gemächlich zu seinem LKW. Die Bildzeitung ließ er aufgeschlagen auf dem Tresen liegen.
Die Schlagzeilen der Bildzeitung lauteten wie folgt: „Dianas Leibwächter: Putzmunter, aber ohne Gedächtnis? Was ist da faul? Muss er schweigen?“, daneben: „Überhöhte Politiker-Pensionen. Angemessen oder völlig übertrieben?“ Die Zeitung war von Mittwoch, also nicht gerade die aktuellste. Der 15. Oktober 1997 war ein Mittwoch. Und heute war Samstag. Wie auch immer.
Es gibt Naturkatastrophen und es gibt andere Katastrophen. Aber am Samstag, den 18. Oktober 1997 gab es anscheinend mal keine Katastrophen zu vermelden. Im Radio sprach man lediglich von politischen Streitigkeiten über eine geplante Steuerbefreiungsgrenze, die der FDP damals nicht gefiel. Nichts Außergewöhnliches also. Außerdem bahnte sich ein Handelskonflikt zwischen den USA und den Ländern Asiens an. Nicht weiter überraschend. Das politische Weltgeschehen hatte in meinem Leben ohnehin keine große Bedeutung. Ich hatte genug eigene Probleme.
Eine für mich persönlich interessantere Nachricht in dieser Woche, war die Eröffnung des „Kunst und Medienzentrums“ in Karlsruhe. Dazu wurde eine ehemalige Waffenfabrik umgebaut. Das war doch mal eine gute Nachricht. Ein Gebäude, in dem ursprünglich Munition und zerstörerisches Gerät hergestellt wurde, nutze man jetzt für Kunst, Kultur und Bildung. Weniger positiv war noch die Meldung, dass sich über Berlin ein mit Wasserstoff gefüllter Ballon selbst entzündet hatte und mitsamt seiner Besatzung abgestürzt war. Die Lottozahlen des Tages lauteten: 2, 10, 25, 29, 30, 42, die Zusatzzahl war die 43. Ich habe noch nie jemanden gekannt, der 6 Richtige im Lotto hatte. Wo waren nur all diese Gewinner? Und gab es sie überhaupt? Im Radio lief jetzt ein Song von den Spice Girls „Spice up your Life“. Wie passend... dachte ich.
Kapitel 12 – Überraschung
die Frau mit dem Dufflecoat
immernoch am Morgen, am Telefon
Karin streckte ihren Kopf durch die Durchreiche.
"Hey, da ist jemand am Telefon für dich!"
"Für mich?“, rief ich erstaunt zurück.
Ich war verwirrt. Wer könnte das sein?
"Moment, ich komme!"
Das Telefon stand bei Karin am Rand der Theke. Ich trocknete meine Hände ab und hob das Durchgangsbrett der Durchreiche nach oben und ging zum Telefon. Karin drückte mir den Hörer in die Hand. Ich lauscht gespannt, dann hörte ich ein Knacken in der Leitung.
Ich sprach in den Hörer: "Ja, Paul hier."
"Hey du... Helene hier... Du bist noch da!?“
Es war die Frau im Dufflecoat! Mir wurde plötzlich ganz warm im Gesicht.
"Hast du es schon mitbekommen? Bist du noch länger in der Raststätte?“
Ich hatte keine Ahnung wovon sie gerade redete. Das verwirrte mich noch mehr.
"Ich helfe hier heute aus. Der Koch ist krank. Was soll ich mitbekommen haben?“
"Da soll irgendein Ding in den Wald gestürzt sein! Voll krass und verrückt, kam im Radio. Ich komm später in die Raststätte. Nicht weggehen, okay!“, Helenes Stimme klang extrem aufgeregt aber auch angenehm für mich.
Die ganze Situation kam mir plötzlich sehr unwirklich vor. Ich konnte Helenes Erzählungen nicht so richtig miteinander in Einklang bringen. Das ergab alles überhaupt keinen Sinn!
"Helene, ja schön, ähhh, aber was meinst du mit abgestürztes Ding im Wald?"
"Na, ein Raumschiff vielleicht! Wer weiß!“, in der Leitung knackte es wieder.
"Hier bei uns im Wald soll ein Raumschiff abgestürzt sein?“ Totaler Schwachsinn, dachte ich.
„Nicht direkt bei uns hier im Wald! Aber ganz in der Nähe! Jaaa Paul, es soll etwas richtig Großes sein! Vielleicht ist es auch nur ein Flugzeug! Bleib ja, wo du bist. Ich schnappe mir mein Rad und komme vorbei! Weißt du, wenn die Welt doch untergehen sollte, will ich mit jemandem zusammen sein, den ich mag…und der mich mag…! Du magst mich doch, oder?“ Ihre Stimme wurde etwas kleinlaut.
Das war jetzt eindeutig zu viel auf einmal.
„Warum soll die Welt untergehen, wenn ein Flugzeug abgestürzt ist? Du meinst das ernst, stimmt´s?!“
„Mein Bauchgefühl sagt mir , da passiert was großes! Also, geh nicht weg Paul! Bis später!“
"Ich muss hier sowieso arbeiten, ich bin da...!“, es machte klick und dann ertönte das Freizeichen am anderen Ende. Helene hatte aufgelegt.
Ich schaute mich ein wenig verstört um. Karin sah konzentriert aus, sie hatte gelauscht. Und irgendwie war es jetzt ziemlich ruhig in der Raststätte geworden. Die ältere Dame hielt ihr Hündchen auf dem Arm. Es zitterte ein bisschen und sah so aus, als hätte er vor irgendetwas Angst. Ich bemerkte, dass zwei neue Gäste an der Theke saßen. Es war ein Paar, ein Mann und eine Frau mittleren Alters. Das reguläre Radioprogramm wurde durch eine Sondersendung unterbrochen. Es ging um ein noch unidentifiziertes, großes Flugobjekt, dass in einem nahe gelegenen Waldstück abgestürzt sein sollte. Ich konnte es nicht glauben. Das sollte doch wohl ein Witz sein! Oder? Ich war mir sicher, irgendwo musste es eine versteckte Kamera geben und wir wurden gerade alle komplett verarscht!
Kapitel 13 – das Paar
die Geschichte
am Morgen im Oktober, an der Theke
Das Paar an der Theke unterhielt sich mit Karin. Die Frau hatte halblanges braunes Haar, sie trug eine grüne Sportjacke und dunkelblaue Jeans. Sie war nicht geschminkt und hatte ein freundliches Gesicht mit Sommersprossen. Ich schätzte sie so um die 40. Der Mann, etwa im selben Alter, trug einen Oberlippenbart wie Tom Selleck, er hatte dunkelbraune Haare und dichte Augenbrauen. Mit seiner hellbraunen Lederjacke, der schwarzen Cordhose und schwarzen Lederstiefeln, saß er lässig auf seinem Barhocker. Er nippte an seinem Kaffee, Karin hatte einen Ellenbogen auf die Theke gestützt und rauchte.
„Was kann das wohl sein, was da in den Wald gestürzt ist?“ , fragte sie den Typen.
Die Frau legte ihre Hand auf den Unterarm des Mannes.
„Das war bestimmt ein Düsenflugzeug vom Militär!“ , sagte die Frau mit den Sommersprossen.
„Aber es soll doch sehr groß gewesen sein?!“, meinte Karin skeptisch.
Der Mann schüttelte den Kopf. „Natürlich ein Flugzeug, was sonst, Passagiermaschinen sind groß!“
Karin blies Rauch in die Luft: „Es soll ja nicht kaputt sein? Also ist es eher gelandet als abgestürzt. Ist wohl alles abgeriegelt an der Absturzstelle!“ Jetzt wurde es still.
„Ach wirklich? Das ist merkwürdig!“, sagte die Frau mit den Sommersprossen.
„Kann ich noch was bestellen?“, rief die Frau mit dem Hündchen von ihrem Tisch aus.
Karin drehte sich zu ihr um: „Einen Moment, komm gleich!“, sie inhalierte den Rauch ihrer Zigarette und blies ihn in den Raum.
Ich suchte mein Glas mit der Apfelschorle. Urplötzlich war ich sehr verwirrt. So ganz glauben, konnte ich das alles nicht. Gerade war die Welt noch in Ordnung, langweilig und normal, und nun wurden die verrücktesten Vermutungen in den Raum geworfen, über ein unbekanntes Ding, dass in den Wald abgestürzt oder gelandet sein sollte! Ich überlegte, ob mir die Frau im Dufflecoat vielleicht heimlich LSD untergejubelt hatte? Aber wie? Hatte sie mir eine Zigarette gegeben? Nein, eigentlich nicht.
Im Radio erzählte eine Frau, wie sie dieses Ding über den Wald hat fliegen sehen. Sie meinte, es sei so groß wie ein Fußballfeld gewesen, habe bunte Lichter und leuchtende Streifen gehabt, und die Form eines riesigen Quadrates. Die Frau sagte, es habe eine Weile ruhig am Himmel gestanden, und sei dann über den Büchelberg geflogen und verschwunden. Angeblich sei das Ding mitten im Wald gelandet. Die ganzen Bäume seinen dabei verbrannt, aber das Feuer habe sich nicht ausgebreitet. Das Militär sei bereits auf dem Weg zur Absturzstelle. Total abgefahren!
Ich schaute im Kühlschrank nach, ob noch genug Pommes da waren. Es waren genug da. Die ältere Dame mit dem Hündchen meinte, sie würde erstmal nirgendwo mehr hingehen. Es sei ihr jetzt zu gefährlich da draußen. Sie würde lieber hier in der Raststätte bleiben. Karin versuchte sie zu beruhigen.
„Die Invasion von Außerirdischen ist im Anmarsch!“, scherzte der Mann in der hellbraunen Lederjacke und lachte.
„Das ist nicht lustig!“, protestierte die ältere Frau mit dem Hündchen.
„Ach kommen Sie, das ist doch alles nur ein Scherz! Das dürfen Sie nicht ernst nehmen!“
„Ich hoffe Sie haben recht!“, sagte Karin und ging zu der Frau mit dem Hündchen, und stellte ihr ein Glas Sprudel auf den Tisch.
„Geht auf´s Haus!“, Karin tätschelte den Hund.
Kapitel 14 – The Sound of Silence
Das Radio und seine Botschaften
Am Vormittag, Raststätte
So gegen 11 Uhr fuhr ein knatternder , hellblauer VW Käfer auf den Parkplatz der Raststätte. Ich stand gerade in der Küche und fischte Pommes aus der Fritteuse. Ein LKW-Fahrer hatte Schnitzel mit Pommes bestellt. Er war bestimmt schon etliche Kilometer gefahren. Definitiv war er sehr hungrig. Im Radio lief The Sound of Silence von Simon & Garfunkel, ein Song der wahrscheinlich auch den Weltuntergang überleben wird. Aus dem Käfer stiegen vier Frauen aus. Der Kleidungsstil der vier war ziemlich alternativ und etwas schrill. Die hatten ihre Klamotten bestimmt aus irgendeinem Secondhandladen. Eine der Frauen trug sogar eine hellblonde Perücke. Das viel mir allerdings erst auf, als sie zu Karin an die Theke gingen. Karin lächelte, als sie sich gegenüberstanden. Sofort war eine lebhafte Diskussion im Gange. Eine der Frauen trug eine auffällige Handtasche mit Mickey Mouse Aufdruck. Eine andere, mit schwarzen Haaren, trug eine quietschgelbe Sonnenbrille auf der Nase. Eine wirklich auffällige Truppe war das, die sofort die Aufmerksamkeit der anderen Raststättenbesucher auf sich zog.
"Na, Karin! Alles klaro?“, fragte die mit der Sonnenbrille.
"Aber sicher doch, aber sicher doch! Wollt ihr was trinken? Setzt euch erstmal!"
Nur eine der vier setzte sich, die anderen blieben stehen.
"Ja klar, eine Runde Kaffee!", rief die Frau mit der blonden Perücke.
Ich musste mich um das Essen kümmern und verschwand wieder in der Küche. Ich hörte mit einem halben Ohr, dass sie ganz angeregt hin und her redeten. Noch eine Petersilie auf das Schnitzel und die obligatorische Zitrone. Früher wurde die Zitrone mit einem kleinen silbernen Pressapparat serviert. Ich selbst habe noch nie die Zitrone über dem Fleisch ausgedrückt. Ich reichte den Teller Karin, die gleich neben der Durchreiche stand.
"Ja, ich dachte, wir kommen mal vorbei und fragen, ob die liebe Karin was für uns hat?!"
"Du bist doch noch im Geschäft, oder?"
Karin grinste. "Natürlich, meine Mädels!"
Karin ging zur Maschine und guckte ob der Kaffee schon durch gelaufen war.
„Dauert noch einen Moment. Und, wie geht's euch? Habt ihr schon gehört? Irgendwas - ein Flugzeug oder sowas ähnliches - ist in den Wald gestürzt!“, erzählte sie, während sie an der Kaffeemaschine herum hantierte.
"Ach nee, in den Wald gestürzt?! Was stürzt denn hier in den Wald?“, eine der Frauen kicherte bescheuert.
"Klingt nach Akte X!"
"Was ist Akte X?“, wollte Karin wissen.
Die mit der Perücke meinte: "Na, die Serie, die auf Pro 7 läuft! Mit Fox Mulder und Dana Scully. Kennste die etwa nicht?“
"Nee, die kenne ich nicht? Was soll das sein und worum geht´s da?“, wollte Karin wissen. Sie goss den Kaffee in vier Tassen und stellte sie auf die Theke.
„Zucker Milch?“, zwei wollten Milch zwei tranken ihren Kaffee schwarz.
„Na in der Serie geht es auch um Raumschiffe, die in Wälder stürzen, und Aliens und geheime Regierungsprojekte. Agent Mulder und Scully sind zwei FBI-Agenten, die extrem mysteriöse Fälle aufklären sollen.
Die mit der gelben Sonnenbrille, die bis eben noch aus dem Fenster starrte, fügte ergänzend hinzu:
„Es geht auch um gruselige Kreaturen, die in Abwasserrohren leben!“
„Ahhh ja! Das ist ja interessant! Ihr meint also, das könnte ein UFO gewesen sein, was da bei uns in den Wald gestürzt ist?“, Karin kratzte sich nervös an der Nase.
"Zumindest passiert sowas bei Akte X!"
"Akte X heißt die Serie!" Ich meldete mich aus der Küche. Denn ich war ein großer Fan dieser Serie. Ich guckte sie regelmäßig!
"Ja, mit Mulder und Scully, zwei FBI-Agenten, die unheimliche Fälle aufklären!“, rief ich aus meiner Küche heraus.
"Genau," sagte die mit der Perücke. "Mulder und Scully!"
„Das hab ich doch schon gesagt!“, meinte die mit der Micky Mouse Tasche.
„Egal. Das ganze ist jedenfalls wirklich interessant! Dann hat das abgestürzte Ding hier vielleicht auch was mit Aliens zu tun? Wer weiß?“, sagte Karin. "Wollt ihr was essen? Nein? Auch gut!“
Die Frage nach dem Essen stieß bei den Frauen auf allgemeines Desinteresse.
„Ja, die unheimlichen Fälle des FBI ! Ohh, und wann soll nochmal dieses Ding da in den Wald gestürzt sein?“, fragte eine der Frauen.
Die alte Dame mit dem Hündchen meldete sich mit krächzender Altfrauenstimme zu Wort:
"Es kann auch gelandet sein. Die sagen, dass es nicht sicher ist, ob es abgestürzt oder gelandet ist!“
Das Hündchen bellte.
„Sei still, Heinrich!"
„Ach, ihr Hund heißt Heinrich?“, fragte eine der Frauen, die bis jetzt noch nichts gesagt hatte. Sie trug einen grünen Overall und schwarze Stiefel mit Nieten.
„Ja, Heinrich, wie mein Mann! Leider vor fünf Jahren verstorben.“
Der Hund wedelte mit dem Schwanz. Die mit dem Overall ging zu der alten Dame, kniete sich hin und streichelte das Hündchen. Der freute sich und hüpfte an ihrem Knie hoch.
"Der ist aber süß!"
„Ja, das ist ein Lieber! Gell Heinrich? Du bist ein Lieber!“, die Alte machte eine Schnute als wolle sie ihm einen Kuss geben.
"War Ihr Mann auch so ein Lieber?“, fragte die Frau im Overall.
"Früher mal, aber im Alter hat er dann nicht mehr mit dem Schwanz gewedelt!"
Die Frau im Overall lachte.
"Sie haben Humor!"
"Was bleibt mir anderes übrig! In meinem Alter hat man sonst nix mehr! Genieße Deine Jugend solang sie noch da ist, Mädchen! Die ist schneller verschwunden als Du Dir vorstellen kannst!“, jetzt lachte die Alte. „Wer zuletzt lacht, lacht am Besten.“, dachte ich.
Karin und drei der Frauen verschwanden in einem Raum hinter der Küche. Dazu mussten sie die Küche durchqueren und an mir vorbei. Zwei von ihnen glotzen mich etwas abschätzig an, als sie an mir vorbei gingen. Ich glotze zurück und versuchte dabei zu grinsen. Die mit dem Overall blieb bei der alten Dame und dem Hündchen. Der LKW-Fahrer beobachtete ruhig was da um ihn herum vor sich ging, während er auf seinem Schnitzel herumkaute und gelegentlich an seiner Spezi nippte. Im Radio lief „Barbie Girl“ von der dänisch-norwegischen Musikgruppe Aqua.
Kapitel 15 – Wolfsspitz-Mischling
Die Sondersendung
Am Morgen, Raststätte
Während ich mit einer Pfanne mit Keramikbeschichtung herum hantierte, überraschte mich der süßlich beißende Geruch von hochkonzentriertem Marihuana Rauch. Eine nicht zu übersehende Wolke waberte aus dem Raum hinter der Küche genau in meine Richtung. Die Tür des Raumes war angelehnt, und so konnte der harzige Rauch direkt in die Küche entweichen. Ich hörte leises Gekicher und Gebrabbel aus dem Nebenraum. Ich selber rauche das Zeug lieber nicht mehr, denn ich bekomme davon paranoide Anfälle. Außerdem bin ich von Natur aus schon paranoid genug.
„Ich hatte vor Jahren einen kleinen schwarzen Wolfsspitz-Mischling!“ sagte die Frau im Overall, während sie das kleine Hündchen auf dem Arm schaukelte.
Aus dem Radio kam nun wieder eine Sondersendung zu diesem unheimlichen und viele Fragen aufwerfenden Absturz! Der Radiosprecher meinte, dass das Militär das Gebiet weiträumig abgeriegelt habe und bat darum, die Gegend weiträumig zu umfahren. Unter gar keinen Umständen solle man sich in dieser Gegend aufhalten. Spaziergänge im Wald seien zur Zeit strengstens untersagt. Jeder, der die Gefahrenzone übertrat, musste mit ernsthaften strafrechtlichen Konsequenzen rechnen, bis hin zur Verhaftung. Die in Kraft getretenen Notstandsgesetze würden das rigorose Durchgreifen der zuständigen Behörden erlauben. Es bestünde die dringende Gefahr, dass giftige Substanzen oder sogar biologische Kampfstoffe ausgetreten sein könnten. Ein Hubschrauber werde in den nächsten Stunden Flugblätter mit Informationen zu dem Ereignis und Verhaltensregeln über den anliegenden Ortschaften abwerfen.
„Ach du grüne Neune, jetzt werden aber scharfe Geschütze aufgefahren.“, dachte ich so bei mir.
So schnell kann es gehen und man befindet sich im OFFIZIELLEN NOTSTAND.
„Meine Güte, was geht da ab?!“, flüsterte ich vor mich hin und stellte den Teller mit dem Käse in den Kühlschrank.
Kapitel 16 – Backstreet Boys
... wie im Traum
am Morgen 1997, Rasstätte
Im Radio lief gerade As Long As You Love Me von den Backstreet Boys. Ein in dieser Situation völlig unangemessener Song. The End von the Doors hätte viel besser gepasst. Wenn ich eine Musikgruppe ganz besonders verabscheute, dann waren es die Backstreet Boys!
Ich stand in der Küche und alles erschien mir wie im Traum. Diese Meldung über das abgestürzte Flugobjekt war so unwirklich. Vielleicht war es ja auch nur eine Übung der Regierung, so eine Art Katastrophen-Test, dem die Bevölkerung unterzogen werden sollte, mit dem Ziel, herauszufinden, wie weit man gehen könnte bevor es zu allgemeinen Aufständen kommt. Ein Experiment, das den Grad an Gutgläubigkeit der Bevölkerung auf die Probe stellte. Irgendwie so etwas muss es sein!
Vielleicht war es auch einfach eine Nachrichtenente. Oder war hier eventuell irgendwo eine versteckte Kamera?
Irgendwann kamen Karin und die Frauen aus dem hinteren Raum zurück. An ihren roten Augen und ihrem doofen Grinsen konnte ich sehen, dass sie sich einen ordentlichen Joint durchgezogen hatten.
Karin klopfte mir auf die Schulter und meinte zu der Frau mit der Perücke:
„Sagt mal, habe ich Euch schon Paul vorgestellt? Der ist unser Koch für heute, Gregor ist krank. Der Paul hier ist ein richtig netter Typ! Und süß!“ Zu mir sagte sie: „Wir brauchten mal ein bisschen was für unseren Geist. Manchmal muss man auf andere Gedanken kommen.“ Karin grinste noch dämlicher und ich versuchte dämlich zurück zu grinsen.
Die kleinste der Frauen zwinkerte mir zu. Sie war ungeschminkt und hatte einen Palästinenser-Schal lose um den Hals hängen. Sie trug eine schwarze Jeans und ein grünes Militär Hemd mit einem gestickten Smiley hinten drauf.
Ich brachte nur ein „Hi!“ heraus, versuchte es nochmal mit einem schiefen Grinsen und winkte dämlich mit meiner Hand, als würden sie im Zug sitzen und ich auf dem Bahnsteig stehen.
„Ich hoffe, der ist okay für Euch. Also das ist der beste Afghane den ich da habe, 1 A Qualität!“, flüsterte Karin den Frauen in einem verschwörerischen Tonfall zu.
„Ich glaub dir, Karin. Du hast immer das beste Zeug und ich bin jetzt ziemlich drauf!“ lallte die Frau mit der Perücke.
Dann kicherten sie wieder alle wie verrückt vor sich hin.
„Hey ihr Schlampen?“, rief die im Overall zu den Frauen.
„Habt ihr das mitbekommen? Da ist ein Raumschiff abgestürzt oder gelandet oder... was weiß ich!“
Karin fuchtelte mit der Hand vor ihrem Gesicht herum und sagte:
„Totalen Blödsinn redest Du da! Ich brauch jetzt erstmal 'nen Kaffee!“
Der LKW-Fahrer streckte die Hand in die Luft:
„Ich will zahlen, bitte!“, er hatte einen Zahnstocher im Mundwinkel klemmen.
Karin, sah nun etwas überfordert aus, ich beobachtete die Situation und trank einen Schluck von meiner Apfelsaft-Schorle.
„Einen Moment ich komme gleich!“, rief Karin zum LKW Fahrer.
Ich drehte mir eine Zigarette und drückte am Radio herum. Ich suchte einen besseren Radiosender.
„Paul, lass den Sender!“, fauchte Karin.
„Ja gut!“ sagte ich und drückte solange, bis wieder der ursprüngliche Sender zu hören war.
Karin ging zum LKW-Fahrer und kassierte ab.
„Seid vorsichtig Mädels! Da draußen passieren merkwürdige Sachen“, rief der LKW Fahrer in die Runde und klopfte drei mal auf die Theke, dann schlüpfte er in seinen blauen Anorak und verließ mit ernster Miene die Raststätte.
„Das hört sich alles überhaupt nicht gut an!“, sagte Karin zu den Frauen.
Der LKW Fahrer trottete über den Parkplatz zu seinem Transporter.
„Ach, alles Blödsinn!“, sagte eine der Frauen.
„Wir wissen es nicht!“, meinte die alte Dame mit dem Hündchen.
Jetzt lief Angels von Robbie Williams. Zumindest war Robbie Williams nicht ganz so unerträglich, wie die Backstreet Boys. Wobei das Lied jetzt auch nicht viel mehr her gab. Es gibt bessere Songs von Robbie, zum Beispiel Lazy Days oder Let Me Entertain You. Ich schenkte mir einen Kaffee ein und rauchte. Die vier Frauen saßen alle an der Theke und wollten jetzt doch etwas essen. Sprich, ich bekam was zu tun! Ich drückte die Zigarette aus und machte mich bereit wieder an die Arbeit zu gehen. Mir war gar nicht aufgefallen, dass das Paar bereits bezahlt hatte und gegangen war. Der Mann mit dem Oberlippenbart und die Frau mit den Sommersprossen saßen nicht mehr an ihrem Platz an der Theke. Waren die überhaupt jemals da gewesen? Oder hatte ich mir die zwei nur eingebildet? Was ist noch wirklich und was nicht? Außerdem schien draußen plötzlich die Sonne! Schien sie schon die ganze Zeit? Alles kam mir auf einmal so unwirklich vor, ich hatte doch überhaupt nicht gekifft. Aber die Realität war für mich schon immer nicht so stabil gewesen wie für die meisten anderen Menschen um mich herum. Die Situation in der ich mich jetzt befand, machte es auch nicht besser.
Kapitel 17 – UFOs
Raumschiffe fliegen immer
1997, Rasstätte
Die Frauen erweckten jetzt den Eindruck, als seien sie furchtbar hungrig. Was mit großer Wahrscheinlichkeit auf ihren vorangegangenen Haschisch-Konsum zurückzuführen war. Die kleinste von ihnen, die mit den halblangen dunkelbraunen Haaren und Kajal unterzeichneten Augen stand mit einem Teller neben der Durchreiche und quasselte auf mich ein, während ich versuchte ein paar Würste auf dem Grill zu braten.
„Weißt du, UFOs gibt’s schon lange, schon die alten Ägypter kannten UFOs. Du glaubst doch nicht, dass die ihre Steine mit den Händen getragen haben … diese riesigen Steine … boah, hast du mal gesehen, wie groß diese Steine sind? Hast du? Bestimmt oder! Gibt’s ja Dokus, jedenfalls, ja genau die Raumschiffe, die Raumschiffe, mit denen lässt sich vieles machen! Auch Steine irgendwo hin fliegen. Wie heißt du eigentlich? Ich bin Clara. Ist echt nett hier. Wo kommst du her? Boah, hab ich Hunger, wo ist die Toilette, Raumschiffe fliegen immer mal vorbei, das ist ganz normal! Auch hier, immer wieder, meistens Nachts!“
„Die Toilette ist hinter dem Haus!“, sagte ich etwas genervt während ich eine Wurst auf dem Grill wendete.
Clara stopfte sich noch eine Gabel mit Pommes in den Mund, dann ging sie kauend zur Tür hinaus und lief hinter die Raststätte zu den Toiletten. Währenddessen quasselte sie noch was von Raumschiffen vor sich hin. Nach wenigen Minuten kam sie wieder zurück, stellte sich an dieselbe Stelle wie eben und quasselte weiter. Meine Würste waren zum Teil durchgebraten und fertig.
„Ich steh ja voll auf Ketchup! Bist du eher der Ketchup- oder der Mayo-Typ? Wenn ich Mayo esse, wird mir schlecht. Ich hab ’ne Fettunverträglichkeit, das hatte schon mein Vater. Leider ist der vor drei Jahren abgehauen, ich weiß gar nicht wohin. Mit einer jüngeren Frau, meine Mutter trinkt viel, bekommt Geld von er Stütze. Aber egal. Warst du schon mal in Freiburg? Verdammt geilen Club gibt’s da, das Crash. Kennst du das Crash? Musst du hingehen. Ich hab da Primus gesehen. Kennst du Primus? Die sind cool. Hast du ne Zigarette?“ Clara quasselte ohne Punkt und Komma auf mich ein. Endlich machte sie eine Atempause.
„Paul!“, sagte ich. „Ich heiße Paul und ich hab nur Tabak! Du kannst Dir eine drehen wenn Du willst!“ Sie warf mir über ihre Sonnenbrille, die kurz über ihrer Nasenspitze hing einen verwirrten Blick zu. Dann kratzte sie sich nervös an der Wange und biss sich auf die Unterlippe.
„Mein Name, ich heiße so. Mein Name ist Paul. Du hast gefragt!“,
„Ach ja, verdammt. Egal, wo waren wir stehen geblieben?“
Da stand die Clara in ihren Jeans und dem Metallica - Master of Puppets-Sweatshirt und hatte den Faden verloren.
„Du wolltest eine Zigarette. Ich kann dir eine drehen!“,
„Das kann ich schon selber. Verdammt, was war das mit diesen UFOs nochmal? Hab ich das geträumt oder kam das gerade wirklich im Radio, hört sich alles so seltsam an, hast Du was gesagt?“,
„Nee!“ sagte ich und reichte ihr den Tabakbeutel. „Da ist wirklich was Komisches passiert. Ist tatsächlich ein bisschen wie in so´nem Traum! Da ist angeblich was in den Wald abgeschmiert oder gelandet oder so ähnlich, mehr weiß ich auch nicht!“
Erschöpft ließ sie sich auf den Barhocker fallen und fing an in Tagträumen zu versinken. Die im Overall saß immer noch neben der alten Frau mit dem Hündchen, und die zwei anderen standen bei Karin herum und tranken Limo.
Im Radio lief Barrel of a Gun von Depeche Mode. Ein ziemlich guter Song. Für einen Moment war nur die Musik zu hören. Ich stand in der Küche, die Würste brutzelten vor sich hin und Barrel of a Gun untermalte die ganze Szene!
Vor der Raststätte fuhr ein Kleintransporter mit der Aufschrift: „Kaarst, dein Bäcker, dem der Duft vorauseilt“. Was für ein dämlicher Spruch, dachte ich. Aber ich kenne eigentlich keinen Werbespruch, der wirklich so richtig gut ist. Alle sind irgendwie total bescheuert! Das soll wahrscheinlich auch so sein.
Aus dem Kleintransporter stieg ein kleiner, dicklicher Mann mit Jeans und einem weißen T-Shirt, auf dem stand derselbe Spruch. Ihm schien Kälte nichts auszumachen. LKW-Fahrer sind in der Regel hartgesottene Typen und meistens übergewichtig.
Er kam in die Raststätte mit einem großen Korb voll Brötchen und Kuchen. Er stellte den Korb mit den Sachen auf die Theke. Karin kam ihm entgegen.
„Alles klar, Joachim? Wie geht´s Dir denn? Willst du einen Kaffee?“,
„Verdammt, Karin, hast du das gehört mit diesem Teil, das in unseren Wald gestürzt ist?“
„Ja läuft gerade andauernd im Radio. Verrückte Sache, aber vielleicht auch nur ein Scherz. Ich hab keine Ahnung!“, sagte Karin gelangweilt.
„Das sollen Außerirdische sein! Ich sag Dir, da stecken die Amis dahinter und das Militär! Ich sag nur Area 51 Karin, Area 51!?“
„Ich bring Dir mal nen Kaffee, Joachim!“
„Bring mir lieber ’ne Cola Karin!“
„Geht klar! Area 51. Was in Gottes Namen ist Area 51?“, murmelte Karin vor sich hin.
Kapitel 18 – Die Zigarettenschachtel
und ein Oberlippenbart
1997, Raststätte
Clara wippte abwesend auf ihrem Hocker hin und her, während sich Joachim und Karin über die merkwürdigen Ereignisse austauschten. Die alte Frau mit dem Hündchen blickte ernst aus dem Fenster, die junge Frau im Overall saß ihr gegenüber und blickte ins Leere. Der LKW-Fahrer hatte seine Zigarettenschachtel liegen gelassen. Die drei anderen Frauen saßen ebenfalls auf ihren Hockern und aßen ihre Hamburger und Würste auf. Auf ihren Tellern war nicht mehr viel übrig außer ein paar Ketchup- und Mayo-Resten . Die mit der Perücke blätterte in einem Spiegel-Magazin herum.
Im Radio lief Werbung. Ein bescheuerter Werbeslogan jagte den anderen. Es ging um einen Einkaufsmarkt, der die besten Preise hatte, um Würste, um einen angeblich gesunden Brotaufstrich, eine Versicherung, eine Automarke und um eine regionale Firma, die isolierende Fenster zu einem spitzenmäßigen Preis herstellte.
Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine Werbung gehört zu haben, in der behauptet wurde, dass ihr Produkt teuer und ineffizient sei! Natürlich ist Werbung immer eine einseitige Botschaft. Es geht darum, dass man etwas positives mit einem Produkt oder einer Marke assoziiert. Man häkelt einem ne dufte Sache in den Verstand, welche vorzugsweise mit angenehmen Gefühlen verknüpft wird.
Die Szenerie in der Raststätte war wie das Stillleben eines US amerikanischen Künstlers. Ich musste nichts kiffen, um an diesem Ort in eine sonderbare Stimmung zu geraten. Es war so, als hätte sich die Zeit vom galaktischen Uhrwerk verabschiedet. Alles schien auf einmal stillzustehen. Außer mir, ich stand weiter in der Küche und hantierte mit meinen Töpfen und Bratutensilien rum. In diesem Zeitloch verlor jegliche Identität ihre Bedeutung. Was spielte es für eine Rolle, ob ich der Paul, der Markus oder sonst wer bin?
Aber genau genommen waren diese skurrilen Überlegungen nur ein unwichtiger Nebenschauplatz, denn gerade fanden offensichtlich wesentlich wichtigere Dinge da draußen in der Welt statt! Dinge, die unser aller Leben verändern sollten!
Das seltsame Paar war inzwischen wieder an seinen Platz zurückgekehrt. Der Mann mit dem schwarzen Oberlippenbart bestellte sich eine Limo. Das Stillleben wurde plötzlich durch die banale Handlung des Bestellvorganges zerstört. Alles erwachte aus seinem Dornröschenschlaf. Karin brauchte eine Weile, bis sie in Gang kam. Die Begleitung des Typen mit dem Bart zündete sich eine Zigarette an.
Sonnenstrahlen brachen durch die Scheibe, und eine Fliege flog immer wieder dumm gegen das Fenster. Mal wieder ein Beweis dafür, dass diese Dinger nicht wirklich sehr intelligent sein konnten.
"Kann ich noch ’ne Cola haben?“, rief er durch den verqualmten und nach Bratfett stinkenden Raststättenraum zu Karin. Dabei bewegte sich sein Oberlippenbart wie ein eigenständiges kleines, haariges Tier.
Karin trottete in seine Richtung und stützte sich mit einer Hand auf dem Thekenrand ab.
"Sie wollen noch ne Cola? Und Ihre Begleitung? Möchte die auch noch was?“,
Die mit den Sommersprossen, halblangen Haaren und der Trainingsjacke machte nicht den Eindruck als wolle sie noch etwas, bis der Typ ihr mit dem Ellenbogen in die Seite stupste.
"Andrea, willst du noch was?“,
"Nee, alles gut!“,
„Dann bitte, nur die Cola!“,
„Alles klar! kommt sofort!“,
rief Karin und ging gemächlich zurück zum Ausschank, stellte ein Glas darunter und drückte einen Knopf. Dunkelbraune Flüssigkeit sprudelte in das Glas.
„Zitronenscheibe, Eiswürfel?“, rief Karin zu dem Mann mit Oberlippenbart.
„Nur ne Zitrone bitte!“,
Karin lies eine Zitronenscheibe ins Glas fallen und stellte es auf die Theke, direkt unter die Nase des Mannes mit dem Oberlippenbart. Dann ging Karin gemächlich zu ihrem Frauengrüppchen zurück. Offensichtlich hatte Karin ihnen ordentlich Kiff verkauft.
Ich hörte, wie sie über das Zeug reden, woher Karin es hatte und das es offenbar sehr gutes Zeug war, etc. pp..
Joachim, der Fahrer von „Kaarst, dein Bäcker, dem der Duft vorauseilt“, blätterte etwas oberflächlich in der aktuellen Ausgabe der Bildzeitung. Dann kamen die Nachrichten! Alle spitzten ihre Ohren. Joachim hörte sofort auf zu blättern. Wieder blieb die Zeit stehen, nur dass jetzt alle aufmerksam lauschten. Jetzt wurde es spannend! Denn was der Nachrichtensprecher nun von sich gab, war tatsächlich ungeheuerlich. Die ernste Männerstimme berichtete darüber, was in diesem Wald letzte Nacht angeblich gelandet sei. Das Ding kam völlig überraschend und machte jeden ratlos und verwirrt. Es sorgte dafür, dass sich eine überaus unheimliche Atmosphäre in meinen bis dahin doch sehr geordneten Alltag hinein drängte und sich dort unaufhörlich ausbreite
Kapitel 19 – Die Nachrichtensprecherin
... wenn Du mich fragst
1997, Raststätte
Eine Nachrichtensprecherin berichtete über Tarifverhandlungen, einen militärischen Konflikt irgendwo in Afrika, die wirtschaftliche Situation und inwiefern die Gewerkschaft eine Verbesserung bewirken könne. Dann wurde ihre Stimme etwas ernster und sie sprach über dieses Ding, das nicht weit von uns in den Wald gestürzt und/oder gelandet sein sollte. Sie betonte dabei, dass es sich nicht um ein Raumschiff handelte. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelte es sich um eine Transportmaschine der Russen. Die Nachrichtensprecherin betonte aber auch, dass das Gebiet des Absturzes weiterhin weiträumig abgeriegelt sei und dass sich niemand dorthin begeben sollte, bei Zuwiderhandlung drohten Geldstrafen oder Verhaftung.
An diesem Morgen offenbarte sich mir die wahre Natur des Überlebens. Jeder, der hier auf einem Hocker oder einer Sitzbank saß oder stand, war genau genommen damit beschäftigt zu überleben. Wir alle aßen, tranken, atmeten, gingen aufs Klo und redeten, das taten wir alle letztendlich um zu überleben.
Alles in allem eine überschaubare Angelegenheit! Joachim, der Fahrer von „Kaarst, dein Bäcker, dem der Duft vorauseilt“, stand noch bei Karin und redete mit ihr über dieses Ding, das abgestürzt und/oder gelandet sein soll. Allerdings, wenn es sich um eine russische Transportmaschine handelte, dann dürfte es wohl kaum gelandet, sondern einfach abgestürzt sein. Joachim meinte:
"Der Regierung kann man nicht glauben, das ist doch alles manipuliert! Das war schon immer so und wird auch so bleiben, wenn Du mich fragst, aber mich fragt ja keiner!„
Ein einfacher Satz, wie ich fand, in dem sich das berüchtigte Misstrauen des einfachen Mannes gegenüber der herrschenden Kaste wiederspiegelte. Jeder normal arbeitende Mensch fühlt sich in dieser Welt früher oder später verarscht. Verarscht von einem Vorgesetzten, einem Ehepartner, einer Regierung, einer Behörde, der Rentenkasse, dem Zahnarzt, Arzt oder halt einem Rechtsanwalt.
„Sowas war unausweichlich“, dachte ich, während ich eine Zwiebel schnitt und aus dem Augenwinkel Joachim beobachtete, wie er sich mit dem leeren roten Korb vom Acker machte.
Ich hatte in meiner Küche einen Lautsprecher, sodass ich gut hören konnte, was im Radio lief und der Sound war okay genug, um die Musik genießen zu können. Der Typ mit dem Oberlippenbart zog seine Lederjacke aus. Er hatte behaarte Arme und ein Tattoo auf dem linken Unterarm. Irgend so ein Drache, der sich um seinen Arm schlängelte. Oder ein Alien, so genau konnte ich das nicht erkennen, während ich mir eine Cola einschenkte. Seine schwarzen Haare waren bereits mit einigen grauen Strähnen durchsetzt. Die würden mit den Jahren wahrscheinlich an Dominanz gewinnen. Ich sah mir Leute zwar an, aber so genau interessierte mich ihre Hülle aus Haut, Fleisch und Knochen nicht. Manchmal erschienen sie mir wie sprechende Puppen. Diese Unwirklichkeit wurde zum Bestandteil meiner Welt.
Außer heute, da sah ich der nackten Realität ins Auge. Es war die einfache Gleichung vom Überleben oder Sterben, und wie alles in dieser einfachen, aber universellen Formel aufging. Selbst meine Cola, die ich mir gerade einschenkte, war Teil davon. Sie trug dazu bei, dass ich überlebte! Zumindest bildete ich mir das ein. Selbst Musik war ein Bestandteil davon. Sie ließ mich das Leben besser ertragen und verbesserte damit meine Chance zu Überleben. Anders gesagt: Sie half mir! Mit Musik lebte ich tatsächlich besser als ohne.
Es blieb allerdings vollkommen unklar inwiefern dieses unbekannte Ding, das ganz in unserer Nähe in den Wald gestürzt war, unser Überleben beeinflussen würde. Wir waren dadurch ein wenig durcheinander und verunsichert und wussten nicht, auf was es letztendlich hinaus laufen würde. Das Hündchen knurrte die silberne Schüssel an, in der sich nur ein bisschen Wasser befand und die die Frau im Overall dorthin gestellt hatte.
Mir war es egal, ob Leute einen Pickel im Gesicht hatten oder unrasiert waren, wie der Typ mit dem Schnurrbart. Ich sah die Leute wie sie waren und wie ich, waren sie damit beschäftigt klar zu kommen. Ich schaute mich in der Raststätte genau um. Mir viel auf, das alles viel klarer und irgendwie schärfer aussah. Ich vermutete, dass mich die Ereignisse auf eine sonderbar Weise wach gerüttelt hatten.
Ich verschwand in der Küche, räumte ein bisschen auf, wusch die Oberflächen mit einem sauberen Lappen ab, trank meine Cola und versuchte mich zu beruhigen.
Kapitel 20 – Blindtext
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Kapitel 21 – Blindtext
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Kapitel 22 – Blindtext
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Kapitel 23 – Blindtext
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Kapitel 24 – Blindtext
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Kapitel 25 – Blindtext
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Kapitel 26 – Blindtext
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Kapitel 27 – Blindtext
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Kapitel 28 – Blindtext
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Kapitel 29 – Blindtext
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Kapitel 30 – Blindtext
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Kapitel 31 – Blindtext
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Kapitel 33 – Blindtext
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Kapitel 34 – Blindtext
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Kapitel 36 – Blindtext
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Kapitel 37 – Blindtext
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Kapitel 38 – Blindtext
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Kapitel 39 – Blindtext
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Kapitel 40 – Blindtext
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Kapitel 41 – Blindtext
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Kapitel 42 – Blindtext
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Kapitel 43 – Blindtext
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Kapitel 44 – Blindtext
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Kapitel 45 – Blindtext
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Kapitel 46 – Blindtext
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Kapitel 47 – Blindtext
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Kapitel 48 – Blindtext
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Kapitel 49 – Blindtext
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Kapitel 50 – Blindtext
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Kapitel 51 – Blindtext
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